Gesundheitsversorgung Spital Sursee zügelt ins benachbarte Schenkon

rl, sda

21.6.2023 - 13:30

Die Tage des Gebäudes des Luzerner Kantonsspitals in Sursee sind gezählt. (Archivaufnahme)
Die Tage des Gebäudes des Luzerner Kantonsspitals in Sursee sind gezählt. (Archivaufnahme)
Keystone

Das Luzerner Kantonsspital (Luks) realisiert den Neubau seines Standorts Sursee in Schenkon. Der Regierungsrat hat mit diesem Entscheid einen 2020 gefällten Beschluss, das neue Spital am bisherigen Standort zu errichten, umgeworfen. Als Grund nennt er eine sich seither veränderte Ausgangslage.

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Das Luzerner Kantonsspital Sursee ist knapp 50 Jahre alt und genügt den künftigen Bedürfnissen eines Spitalbetriebs nicht mehr. Seit 2016 wurde geplant, aus ursprünglich 23 geprüften Standorten entschied der Regierungsrat 2020, dass der Neubau am bisherigen Spitalstandort realisiert werden solle. Im Rennen war damals auch die vom Luks favorisierte Schwyzermatt im benachbarten Schenkon.

Die Stadt Sursee brachte darauf mit der Münchrüti einen alternativen Standort in Sursee ins Spiel. Der Regierungsrat evaluierte darauf die drei Standorte nochmals. Am Mittwoch gab er bekannt, dass das Spital nun doch auf der Schwyzermatt in Schenkon und nicht in Sursee gebaut werde.

Nach Angaben des Regierungsrats steht die Münchrüti in Sursee nicht mehr zur Verfügung, weil die dort ansässige Firma das Areal selbst nutzen wolle. Den Entscheid für Schenkon und gegen Sursee begründete die Kantonsregierung mit der veränderten Ausgangslage, der Planungssicherheit und den langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten.

Grosse Gefahr von Einsprachen

Gegen den bisherigen Standort sprach so die Gefahr möglicher Einsprachen. Das Spital Sursee befinde sich mitten in einem überbauten Wohngebiet in der Nähe des Sempachersees und eines Naturschutzgebiets, sagte Finanzdirektor Reto Wyss (Mitte). Zudem gebe es am bisherigen Standort keine Landreserven.

Auf der Schwyzermatt in Schenkon kann dagegen auf der grünen Wiese gebaut werden. Es gebe mehr Freiheiten in der Gestaltung und in der Entwicklung, auch noch in 40 Jahren, sage Wyss. Dass dafür Fruchtfolgeflächen beansprucht werden, hält der Regierungsrat für vertretbar, dies wegen der hohen öffentlichen Interessen an der Spitalversorgung.

Dass das Spital Sursee mehr Platz braucht, steht für den Regierungsrat ausser Frage. Gemäss heutigem Planungsstand dürfte die Zahl der Betten von 130 auf 160 bis 170 steigen.

Ausbau des Spitals geplant

Gesundheitsdirektor Guido Graf (Mitte) verwies darauf, dass Sursee eine Boom-Region mit einem grossen Bevölkerungswachstum sei. Zudem soll das Spital gegenüber heute sein Leistungsangebot erhöhen und eine erweiterter Grundversorgung anbieten, vergleichbar mit dem Zuger Kantonsspital, wie es an der Medienkonferenz weiter hiess.

Die Spitze des Luks ist mit dem gewählten Standort, den sie ja schon 2020 favorisiert hat, mehr als zufrieden. Die Schwyzermatt sei optimal, sagte CEO Benno Fuchs. Sie sei gut erreichbar und könne gut erschlossen werden. Verwaltungsratspräsident Ulrich Fricker nannte als weiteren Vorteil, dass der Spitalbetrieb bei dieser Lösung in der Bauphase ohne Einschränkungen weitergeführt werden könne.

Als gute Verliererin gibt sich in einer Mitteilung die Stadt Sursee. Wichtiger als der Standort sei, dass der Bevölkerung in der Stadt und Region Sursee weiterhin eine zeitgerechte und qualitativ hochstehende Gesundheitsversorgung zur Verfügung stehe.

Luks erhält Baurecht

Die Bauparzelle in Schenkon wird vom Kanton erworben und dem Luks, das für den Bau verantwortlich ist, im Baurecht zur Verfügung gestellt. Inklusive Rückbau des heutigen Standorts, wird heute mit Baukosten von 270 bis 320 Millionen Franken gerechnet.

Damit das Spital von Sursee in die Nachbargemeinde Schenkon zügeln kann, muss das Spitalgesetz angepasst werden. Gemäss heutiger Planung soll 2028 mit den Bauarbeiten begonnen und 2031 das neue Spital bezogen werden.