Öffentliche Toiletten Stadt Luzern investiert in öffentliche WCs – auch in genderneutrale

we, sda

4.11.2022 - 11:51

Der Luzerner Stadtrat präsentierte am Freitag den aktuellen Masterplan für öffentliche WC-Anlagen. (Symbolbild)
Der Luzerner Stadtrat präsentierte am Freitag den aktuellen Masterplan für öffentliche WC-Anlagen. (Symbolbild)
Keystone

Öffentliche WCs in der Stadt Luzern sollen in den kommenden Jahren hindernisfrei, altersfreundlich und genderneutral gebaut werden. Dies hält der Stadtrat in seinem am Freitag veröffentlichten WC-Masterplan fest. Eine neue App wird künftig helfen, die nächstmöglich verfügbaren Toiletten schnell zu finden.

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Der Masterplan – es ist bereits der dritte – gebe als Planungsbericht einen Überblick über die aktuellen Angebote und zeige die strategische Ausrichtung sowie die geplanten Investitionen bei den öffentlichen WC-Anlagen in den nächsten zehn Jahren auf, schreibt der Stadtrat in seinem am Freitag veröffentlichen Bericht und Antrag an das Stadtparlament.

Denn, so betont die Stadtregierung: «Gepflegte öffentliche WC-Anlagen gehören zu einem attraktiven Aufenthalts- und Begegnungsraum.»

Gepflegt genügt nicht

Doch die Toiletten sollen nicht nur gepflegt sein. Sie sollen auch hindernisfrei, altersfreundlich und genderneutral werden. An verschiedenen Standorten wird zugunsten der Hindernisfreiheit auf die doppelte Auslegung für Frauen und Männer verzichtet, wie aus dem Masterplan hervorgeht. Allgemein werde in Zukunft vermehrt auf genderneutrale Universal-WC-Anlagen geachtet, die verschiedeneBedürfnisse gleichzeitig berücksichtigten.

Konkret sollen in den nächsten Jahren sieben neue öffentliche WC-Anlagen realisiert werden. Bei nahezu allen bestehenden Toiletten sind bauliche Anpassungen erforderlich, um die Hindernisfreiheit zu gewährleisten.

Investitionen von 7 Millionen Franken

Bis 2032 sind deshalb Gesamtinvestitionen von rund 7,3 Millionen Franken geplant. Die Ausgabenbewilligungen für die Projektierung und Realisierung werden pro WC-Anlage unter Berücksichtigung der jeweiligen Kompetenzstufe separat beantragt.

Konkret sollen in den nächsten Jahren sieben neue öffentliche WC-Anlagen realisiert werden. Bei nahezu allen bestehenden Toiletten sind bauliche Anpassungen erforderlich, um die Hindernisfreiheit zu gewährleisten.

Bis 2032 sind deshalb Gesamtinvestitionen von rund 7,3 Millionen Franken geplant. Die Ausgabenbewilligungen für die Projektierung und Realisierung werden pro WC-Anlage unter Berücksichtigung der jeweiligen Kompetenzstufe separat beantragt.

Stadteigene und «nette» Toiletten

Aktuell gibt es in der Stadt Luzern 39 öffentliche WC-Anlagen. Die stadteigenen Anlagen werden durch 18 Angebote des Konzepts «Nette Toilette» ergänzt. Bei der «Netten Toilette» verpflichten sich Gastronomiebetriebe, ihre WC-Anlagen den Passantinnen und Passanten kostenlos zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug werden sie von der Stadt entschädigt.

Dank einer neuen App sollen die nächstmöglich verfügbaren WC-Standorte in Zukunft schnell gefunden werden können. Die App soll planmässig ab Januar 2023 kostenlos für Mobilgeräte zur Verfügung stehen.

Universal-Toiletten auch in städtischen Einrichtungen

Ebenfalls am Freitag veröffentlichte die Stadtregierung ihre Stellungnahme zum Postulat von SP, Grüne und GLP zu Universal-Toiletten in allen Einrichtungen der Stadt Luzern. Darin schreibt sie, dass sie in Zukunft verstärkt Universal-WC-Anlagen realisieren sowie bestehende Anlagen umnutzen wolle.

In ihrer Stellungnahme weist die Regierung auf die geplanten genderneutralen öffentlichen WC-Anlagen hin. Zudem würden bei Schulanlagen und Verwaltungsgebäuden im Rahmen von Neubauten, wenn immer möglich, zusätzlich Universal-WC-Anlagen realisiert. Bei Sanierungen werde der Aspekt geprüft.

Bei bestehenden Gebäuden, bei denen keine Erweiterungen oder Sanierungen geplant sind, soll eine Umdeklaration geprüft werden. Sofern es die Platzverhältnisse und die Kosten zuliessen, würden Universal-WC-Anlagen als Ergänzung zu geschlechtergetrennten WC-Anlagen umgesetzt. Bei Sporthallen sollen Universal-Einzelkabinen mit Duschmöglichkeit realisiert werden.