UmweltStadt Luzern will sich gegen Folgen des Klimawandels rüsten
SDA
29.5.2020 - 11:01
Mehr Hitzetage, wärmere und trockenere Sommer, weniger Schnee und heftigere Niederschläge: Gegen diese Folgen des Klimawandels will sich die Stadt Luzern mit 21 Massnahmen wappnen. Der Stadtrat veranschlagt dafür 3,53 Millionen Franken für die kommenden zehn Jahre.
Höchste Priorität hat für die Regierung die Schaffung einer städtischen Koordinationsstelle zum Thema Klimaanpassung, wie es im Bericht und Antrag heisst, der am Freitag veröffentlicht wurde. Die neu zu schaffende Stelle soll die Massnahmen aufeinander abstimmen. Dafür sollen 30 Stellenprozent bei der Dienstabteilung Umweltschutz geschaffen werden.
Dringenden Handlungsbedarf ortet der Stadtrat auch beim Umgang mit Niederschlag, der bis 2060 heftiger ausfallen dürfte. Hohe Priorität haben daher die Überprüfung der Siedlungsentwässerung und ein Konzept für ein integrales Regenwassermanagement.
Weil die Anzahl Hitzetag von heute 6 auf 17 bis 22 pro Jahr und die durchschnittliche Sommertemperatur ansteigen dürften, müsse der Stadtkörper an die neuen Klimabedingungen angepasst werden, was der Stadtrat im Bau- und Zonenreglement festschreiben will, zusammen mit Vorgaben für die Begrünung.
Kaltluft und Durchlüftung sicherstellen
Ebenfalls hohe Priorität haben Anforderungen an klimaangepasste Arealentwicklung und dass bei der Stadtplanung Kaltluftentstehungsflächen und Durchlüftungskorridore berücksichtigt werden. Schliesslich gehörten gebietsfremde Pflanzen und Tiere bekämpft, die vom Klimawandel profitierten, schreibt der Stadtrat.
Bäume sollen geschützt und ein klimaangepasster Baumbestand gefördert werden. Für die Umsetzung dieser Massnahme beantragt die Regierung einen Sonderkredit von 1,53 Millionen Franken. Mit weiteren 800'000 Franken will sie klimaangepasste Pflanz- und Pflegekonzepte sowie Begrünungssysteme umsetzen.
Ebenfalls als Massnahme definiert, aber weniger hoch auf der Prioritätenliste sind etwa klimaangepasste Strassenbeläge, Klimaanpassungen im öffentlichen Raum, klimaangepasste Gewässer- und Uferlebensräume oder Infos zum sommerlichen Wärmeschutz und Angebote für ältere Personen während Hitzewellen.
Die Klimaanpassungsstrategie, über die das Parlament nun befinden muss, geht auf eine Motion aus dem Jahre 2017 zurück, mit der Korintha Bärtsch (Grüne) «mehr Grün gegen die Hitze» gefordert hatte. Als wichtigste klimabedingte Risiken bezeichnet der Stadtrat die Hitzebelastung, Trockenheit, Veränderung des Niederschlagsregimes und der Lebensräume.
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