Städtebau Stadtrat unterstützt Initiative für schöneren Luzerner Bundesplatz

we, sda

12.7.2022 - 11:08

Das 1933 gebaute, ehemalige Dienstgebäude der städtischen Werke am Luzerner Bundesplatz soll in ein Café umgebaut werden.
Das 1933 gebaute, ehemalige Dienstgebäude der städtischen Werke am Luzerner Bundesplatz soll in ein Café umgebaut werden.
Keystone

Der Luzerner Stadtrat unterstützt die Initiative, welche den vom Verkehr geprägten Bundesplatz zum Treffpunkt für die Bevölkerung machen will. Die Umsetzung der Initiative «Für den Erhalt des Servicegebäudes und der Lindenbäume am Bundesplatz» bereite jedoch «verschiedene zu lösende Probleme».

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Das Volksbegehren ist als Anregung formuliert. Es verlangt von der Stadt, dass sie Massnahmen ergreift, damit am Bundesplatz das Areal mit dem Servicegebäude und den Linden öffentlich und langfristig genutzt werden kann.

Das Servicegebäude stammt von 1933. In ihm sind eine Trafostation und öffentliche Toiletten untergebracht, zudem diente es als Depot des Strasseninspektorats. Es wird als schützenswert eingestuft.

Die Initianten möchten in dem Gebäude ein Café einrichten. Dies sei aber nur möglich, wenn die Trafostation, die sich im Gebäude befinde, verschoben werde, schreibt der Stadtrat im am Dienstag veröffentlichten Bericht und Antrag an das Stadtparlament. Die realistischste Lösung sei ein unterirdischer Neubau.

Nebst den hohen Kosten für die Verschiebung der Trafostation von 450'000 Franken sei für das Gebiet an und um den Bundesplatz ein kantonales Strassenprojekt vorgesehen, schreibt der Stadtrat. Noch sei ungewiss, ob das Ensemble diesem Projekt weichen müsse.

Fragliche Amortisation

Die Investitionen in ein Café werden (ohne Verlegung der Trafostation) auf 1,25 Millionen Franken geschätzt. Könne das Strassenprojekt nicht ohne Abriss des Servicegebäudes realisiert werden, könnten diese Investitionen nicht amortisiert werden, teilte der Stadtrat mit.

Er sei angesichts der vorgesehenen städtebaulichen Aufwertung aber bereit, dieses Risiko zu übernehmen. Sollte das Gebäude dem Strassenprojekt weichen müssen, solle die Stadt die bis dahin nicht amortisierten Kosten der Privaten übernehmen.

Falls die Stimmberechtigten die Initiative annehmen, wird der Stadtrat mit den Privaten einen Konzessionsvertrag vereinbaren und diesen mit der Ausgabenbewilligung dem Grossen Stadtrat vorlegen. Die Inbetriebnahme des Cafés wäre in diesem Fall frühestens 2024 möglich.

«Weine mit Hintergrundgeschichten»

Im August vergangenen Jahres hatte ein Komitee die Initiative eingereicht. Es hat bereits klare Vorstellungen, wie das allgemein formulierte Begehren umgesetzt werden soll. Im architekturhistorisch wertvollen Gebäude am Bundesplatz solle das «Café Fédéral» untergebracht werden.

Der Bundesplatz erhalte damit die Chance, sich vom Verkehrsknotenpunkt zu einem neuen Baustein im Stadtleben zu wandeln, so das Komitee.

Finanziert werden soll die Umnutzung nach Ansicht des Initiativkomitees von einer Betreibergesellschaft, mit der die Stadt einen Baurechtsvertrag abschliessen solle.

Auch zum Angebot haben die Initiantinnen und Initianten schon klare Vorstellungen: «Weine mit Hintergrundgeschichten, Luzerner Bier, eine auf die Gäste abgestimmte Auswahl an Apéro- und Süssgetränken und eine Kaffee- und Teeauswahl, die ihren Namen auch verdient».