Hochwasserschutz Stollenbau in Alpnach wegen geologischer Schwierigkeiten in Verzug

SDA

8.11.2019 - 09:03

Die Baustelle für das Auslaufbauwerk des Hochwasserentlastungsstollens in Alpnach mit der Startgrube für die Tunnelbohrmaschine.
Die Baustelle für das Auslaufbauwerk des Hochwasserentlastungsstollens in Alpnach mit der Startgrube für die Tunnelbohrmaschine.
Source: Kanton Obwalden

Beim Auslaufbauwerk für den Hochwasserentlastungsstollen in Alpnach läuft es nicht nach Plan. Wo dereinst die Tunnelbohrmaschine ansetzen soll, haben geologisch bedingte Schwierigkeiten zu einer fünfmonatigen Verzögerung der Arbeiten geführt.

Der geplante Stollen soll das Wasser vom Sarnersee nach Alpnach führen, wo seit knapp einem Jahr die Arbeiten am Auslaufbauwerk im Gange sind. Für die Startgrube der Tunnelbohrmaschine wird eine Baugrube hangparallel abgetieft und mit Bohrpfählen und vorgespannten Ankern gesichert. Hier seien zusätzliche Baugrunduntersuchungen nötig geworden, teilte die Obwaldner Regierung am Freitag mit.

Grund dafür sind eine tiefere Felslage und teilweise grosse Kieselkalkblöcke, die vom historischen Felssturz am Stanserhorn stammen. Dies habe nun dazu geführt, dass das Abschlusskonzept der Grube angepasst werden musste an die Geologie und Grundwasserverhältnisse.

Die neue Planung und die Zusatzmassnahmen hätten die Bauarbeiten um fünf Monate verzögert. Der Montagebeginn der Tunnelbohrmaschine verschiebe sich voraussichtlich auf April 2020. Die finanziellen Auswirkungen sind laut der Regierung noch unklar. Offen ist auch, ob die Inbetriebnahme des Hochwassersicherheitsstollens verzögert.

Weitere Etappe bewilligt

Gemäss Zeitplan sollte der 6,6 Kilometer lange Stollen inklusive Wehrreglement 2024 in Betrieb genommen werden. Das grösste Hochwasserschutzprojekt in der Geschichte des Kantons Obwalden kostet insgesamt rund 115 Millionen Franken.

Wie geplant laufen dagegen die Bauarbeiten am Einlaufbauwerk in Sachseln. Mit dem Gegenvortrieb könne hier in der zweiten Jahreshälfte 2020 begonnen werden. Die Regierung teilte weiter mit, dass sie die zweite Etappe des Hochwasserschutzes Sarneraatal genehmigt habe. Dabei geht es um Massnahmen an der Sarneraa, das Wehrreglement und Massnahmen am Unterlauf des Kernmattbachs.

Nicht inbegriffen ist ein rund ein Kilometer langer Abschnitt der Sarneraa, der nach einer Vereinbarung mit den Umwelt- und Fischereiverbänden zusätzlich aufgeweitet wird. Die Projektänderung soll Anfang 2020 öffentlich aufgelegt werden. Der nötige Landerwerb sei geglückt.

Die Regierung genehmigte weiter das Wasserbauprojekt Sarneraa Alpnach I. Es beinhaltet neben dem Ausbau der Abflusskapazität durch die Verbreiterung des Flussbetts auch den Rückbau der Eichischwelle, Areal- und Objektschutzmassnahmen, die Anbindung des Geschiebesammlers an die Sarneraa und den Abbruch des Damms auf einer Länge von rund 50 Metern.

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