Baugerüste, Bäume und einen Lastwagen hat der Sturm "Burglind" am Mittwochvormittag im Kanton Luzern bereits zu Fall gebracht. Eine Person wurde verletzt. Skilifte in Obwalden sind zu, in Goldau SZ bleibt der Tierpark vorerst geschlossen.
Auf dem Pilatus erreichte der Sturm eine Geschwindigkeit von 195 Stundenkilometer. Wie SRF Meteo auf Twitter mitteilte, handelt es sich dabei um einen neuen Rekord seit Messbeginn 1981. Der bisherige Höchstwert für den Luzerner Hausberg betrug demnach 168 Stundenkilometer und wurde 2012 gemessen.
Auch in tieferen Lagen sorgte der Wind für Schäden und Grossaufgebote der Einsatzkräfte. Diverse Strassen sind gesperrt. Wie die Luzerner Polizei mitteilte, seien seit 08.46 Uhr über 80 Schadensmeldungen eingegangen. Es handelte sich dabei um Meldungen betreffend umgestürzten Bäumen, Containern, Signalisationen und Baugerüsten.
Bisher wurde eine Person verletzt, diese befand sich in einem Auto, als die Frontscheibe in Brüche ging. Die Person erlitt Schnittwunden im Gesicht und ging selbstständig zum Arzt. Weiter wurde in Emmen ein Lastwagen und in Eschenbach ein Lieferwagen umgeweht. Beide Fahrzeuge kippten zur Seite. Verletzt wurde niemand.
Flugzeug umgekippt
Seit kurz vor 10.00 Uhr sind auch im Kanton Schwyz erste Meldungen von umgestürzten Bäumen und einem beschädigten Hausdach eingegangen, wie es bei der Schwyzer Kantonspolizei auf Anfrage hiess. Lose Gegenstände und ein umgestürzter Baum im Raum Stansstad sorgten für Einsätze der Nidwaldner Kantonspolizei. Zudem wurde ein Kleinflugzeug auf dem Gelände der RUAG beim Flugplatz Buochs vom Wind auf den Rücken gelegt.
In Engelberg OW bleiben wegen der Winde sämtliche Bergbahnen geschlossen. Der Skibetrieb ist auch auf der Melchsee-Frutt OW eingestellt.
Schienenverkehr beeinträchtigt
Auch der Bahnverkehr ist beeinträchtigt. Zwischen Gettnau und Zell auf der Linie Wolhusen-Langenthal BE liegt ein Hindernis auf dem Gleis, die Regionalzüge fallen aus. Verspätungen und Zugausfälle gibt es auf der Linie Luzern-Olten zwischen Emmenbrücke und Sursee wegen Unwetterschäden. Im Versorgungsgebiet der Centralschweizer Kraftwerke (CKW) sorgte der Wintersturm für mehrere Stromunterbrüche.
Wegen eines Stromausfalls war auch die Bahnstrecke zwischen Arth-Goldau und Biberbrugg SZ zeitweise nur beschränkt befahrbar. In Goldau bleibt der Tierpark vorerst geschlossen. Die Erfahrung vom Sturm Lothar 1999, als 80 Prozent des Waldbestandes des Parks verwüstet wurden, habe die Geschäftsleitung dazu bewogen, erhöhte Sicherheitsmassnahmen zu veranlassen.
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