Landrat UR Urner ÖV-Bericht reisst Landräte nicht aus den Sitzen

SDA

13.11.2019 - 11:23

Das Urner Parlament setzte sich mit der ÖV-Erschliessung der ländlichen Regionen auseinander. (Archivbild)
Das Urner Parlament setzte sich mit der ÖV-Erschliessung der ländlichen Regionen auseinander. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Die Frage, wie die ländlichen Gebiete im Kanton Uri künftig mit dem öffentlichen Verkehr erschlossen sind, ist am Mittwoch im Landrat erläutert worden. Die Regierung legte als Antwort auf ein Postulat aus dem Jahre 2017 einen Bericht vor.

Peter Tresch (FDP) wollte nämlich wissen, wie es um die ÖV-Erschliessung des hinteren Schächentals, des Maderanertals, lsenthals, oberen Reusstals und des Urserntals ab der Inbetriebnahme des Kantonalbahnhofs Altdorf Ende 2021 steht. Die Regierung hielt dazu gemäss einem Bericht fest, dass sich der geplante Ausbau des Angebots positiv auf die Gesamtleistung im ÖV auswirke. Auch die ländlichen Regionen würden davon profitieren.

Volkswirtschaftsdirektor Urban Camenzind sagte, der Bericht zeige, dass Uri bereits heute eine bessere ÖV-Abdeckung habe als andere Randregionen in der Schweiz. Der Kanton profitiere dabei auch von der Nord-Süd-Verkehrsachse.

Der Bericht sorgte grossmehrheitlich für Zustimmung, ein Fragezeichen setzte etwa die CVP, weil die Regierung für die Erstellung ein externes Planungsbüro beauftrage. Diese Zahlen hätte auch die Verwaltung zusammentragen können, sagte der Sprecher.

20'000 Franken

Camenzind entgegnete, der unabhängige Bericht sei ausführlicher, als die Antworten aus seinem Departement ausgefallen wären. Die Kosten von 20'000 Franken müsse man zudem ins Verhältnis stellen. So koste der ÖV in Uri jährlich 11,6 Millionen Franken, 2,8 Millionen Franken trägt der Kanton.

Ob künftig Doppelstockzüge nach dem Abschluss der Arbeiten auf der Axenstrecke von und nach Uri verkehren können und ob zusätzliche Intercity-Verbindungen möglich seien, lauteten weitere Fragen aus dem Plenum. Camenzind wies grundsätzlich darauf hin, dass es erst einmal die Auslastung im Auge zu behalten gelte.

Doppelstockzüge seien auf dem Viermeter-Korridor zwar möglich, aber nur bei jenen Verbindungen, die durch Basistunnel fahren. Für zusätzliche Intercity-Verbindungen gebe es indes wenig Hoffnung. «Die SBB halten nicht freiwillig in Uri», sagte Camenzind. Es beisse SBB-CEO Andreas Meyer schon ein wenig, dass er den Intercity mit «Zürich – Altdorf – Mailand» anschreiben müsse.

Der Landrat nahm den Bericht schliesslich mit 47 zu 11 Stimmen bei 1 Enthaltung ohne Wertung zur Kenntnis und schrieb das Postulat ab. Die Sprecherin der Fraktion SP/Grüne unterlag mit ihrem Antrag, den Bericht positiv zur Kenntnis zu nehmen.

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