Altdorf UR
Mindestens zwei Kühe sind auf den Urner Alpen Fiseten und Alplen mit dem BVD-Virus infiziert. Das hat eine Untersuchung ergeben, nachdem die beiden Muttertiere im August geworfen hatten. Für die anstehende kantonale Viehausstellung bedeutet das zusätzliche Kontrollen.
Die Bestätigungsuntersuchung von Rindergruppen auf den beiden Alpen und der anschliessende Massenauftrag für die Beprobung konnten erst im September vorgenommen werden, weil es sich um weitläufige Alpgebiete handelte, wie der Urner Kantonstierarzt am Dienstag mitteilte. Die Auswertung der Proben läuft noch. Die Resultate der Tests sollen spätestens Anfang November vorliegen.
Da aber am 7. Oktober die kantonale Grossviehausstellung in Uri ansteht, haben die Organisatoren, das Amt für Landwirtschaft und der Veterinärdienst der Urkantone VDU nun ein Vorgehen definiert. Die Viehschau soll trotz der BVD-Fälle stattfinden.
Gemäss Tierseuchenverordnung des Bundes dürfen jedoch nur Tiere aufgeführt werden, die aus einem amtlich anerkannt BVD-freien Betrieb stammen. Sämtliche betroffenen Betriebe werden bis spätestens Donnerstag über ihren BVD-Status informiert.
An der Grossviehausstellung wird unter anderem der BVD-Status jedes Tieres anhand des Eintrags in die Tierverkehrsdatenbank kontrolliert. Das soll garantieren, dass nur Tiere aus BVD-freien Betrieben aufgeführt werden.
Absage in Bulle
Wurden 2008 in der Schweiz noch fast 4500 Fälle der Bovinen Virus-Diarrhoe (BVD) registriert, so sank die Zahl im Jahr darauf bereits auf unter 1500. In der Tierseuchenstatistik 2014 wurden noch 44 Fälle verzeichnet. Die Tierseuche war damit fast ausgerottet.
Seither geht es aber mit der BVD wieder aufwärts. Im vergangenen Jahr hat das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) 116 Fälle festgestellt. In diesem Frühling war die Viehaustellung Expo Bulle FR abgesagt worden, weil an einer anderen Ausstellung ein Züchter eine Kuh eines wegen BVD gesperrten Betriebs vorgeführt hatte.
BVD-Viren gehören zu den Pestviren. Sie sind für den Menschen ungefährlich. Betroffen sind Wiederkäuer, hauptsächlich Rinder. Infizierte Tiere wachsen schlecht und haben Fruchtbarkeitsstörungen und Aborte. In der Landwirtschaft führte die BVD zu geschätzten jährlichen Ausfällen von bis zu zehn Millionen Franken.
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