Öffentlicher Verkehr VBL will wettbewerbsfähiger werden und Linien verteidigen

rl, sda

18.1.2022 - 15:10

Ein VBL-Bus unterwegs in Luzern. (Archivaufnahme)
Ein VBL-Bus unterwegs in Luzern. (Archivaufnahme)
Keystone

Die Verkehrsbetriebe Luzern AG (VBL) will sich auf das Kerngeschäft, den öffentlichen Verkehr, konzentrieren und bei der Wettbewerbsfähigkeit und der Kundenorientierung zulegen. Dies sieht die neue Strategie der Geschäftsleitung vor, die der Verwaltungsrat verabschiedet hat.

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Mit der neuen Strategie solle erreicht werden, dass VBL weiterhin ein verlässlicher Partner in der Stadt und Agglomeration Luzern sei, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA nannte die VBL mehrere Gründe für die Überarbeitungen der Strategie, so die Auswirkungen der Subventionsaffäre und die grossen Umsatzeinbussen durch die Corona-Pandemie.

Gemäss der Mitteilung soll der öffentliche Verkehr das Kerngeschäft der VBL bilden. Mit Partnern will das Unternehmen neue Lösungen in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und neue Mobilitätsformen finden.

Vor allem will VBL auf die mögliche Ausschreibung von Linien vorbereitet sein. Einen Schwerpunkt der neuen Strategie bildet deswegen die Wettbewerbsfähigkeit, wie es in der Mitteilung hiess.

Heutigen Linien verteidigen

Oberste Priorität für VBL habe, bei Ausschreibungen die heutigen Linien zu verteidigen, erklärte das Unternehmen auf Anfrage. Im Fokus stünden städtische Linien und Linien in der Agglomeration. Teilnahmen an Ausschreibungen ausserhalb dieses Gebietes müssten auf die Strategiekonformität geprüft werden.

Im Hinblick auf allfällige Ausschreibungen hat die VBL bereits ein Optimierungsprogramm lanciert. Bereits umgesetzt seien Produktivitätssteigerungen in den Dienstplänen. Zum aktuellen Zeitpunkt sei ein Abbau von Personal nicht vorgesehen, erklärte das Unternehmen auf Anfrage.

Passagiere zurückholen

Einen weiteren Schwerpunkt setzt die VBL als Folge der Coronakrise bei der Kundenorientierung. Hier gehe es primär darum, die Reisenden wieder in die VBL-Fahrzeuge zu bewegen und die Umsatzeinbussen zu reduzieren, erklärte das Unternehmen. Allein im Jahr 2020 hätten rund 10 Millionen Franken Verkehrseinnahmen gefehlt.

Die VBL ist zu hundert Prozent im Eigentum der Stadt Luzern und zahlt dieser auch eine Dividende. Damit dies auch künftig möglich sei, müsse die Tochterfirma VBL Transport AG, welche für das Nebengeschäft verantwortlich ist, profitabel arbeiten, teilte die VBL mit.

Zur Zeit prüft die VBL, ob das Reisegeschäft weitergeführt werden könne. In den beiden Jahren der Corona-Pandemie sei die Sparte «VBL Reisen» defizitär gewesen, präzisierte das Unternehmen auf Anfrage. Deswegen würden nun verschiedene Varianten überprüft.

Verkaufen will die VBL eine Liegenschaft in Stans NW. Diese stammt aus der Zeit, als die Stadtluzerner Verkehrsbetriebe Postautolinien in Nidwalden betrieb. Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat der VBL seien sich einig, dass der Besitz einer Liegenschaft mit einem Hotel nicht zum Kerngeschäft eines Transportunternehmens gehöre, hiess es in der Mitteilung.