Ausstellung Verkehrshaus will mit Energie-Show gesellschaftsrelevanter werden

we, sda

3.4.2023 - 10:03

Das Verkehrshaus der Schweiz in Luzern will mit seiner neuen Energie-Ausstellung gesellschaftsrelevanter werden. Die zwölf Stationen im «House of Energy», das am Montag eingeweiht wurde, sollen die Gäste animieren, das Thema als Chance zu denken.

3.4.2023 - 10:03

Man wolle die Besucherinnen und Besucher nicht deprimieren, sagte Ausstellungschef Daniel Geissmann anlässlich der Eröffnung der neuen Show mit dem Titel «Experience Energy!». Erlebnisorientiert und extrem interaktiv sei die Ausstellung.

Im Gebäude der ehemaligen Schienenhalle, das während drei Jahren für rund 30 Millionen Franken umgebaut wurde, sind auf rund 600 Quadratmetern zwölf Stationen eingerichtet. Auf den Spuren der Netzelektriker geht es etwa per Hebebühne zum Modell einer Hochspannungsleitung, Bildschirme zeigen den CO2-Ausstoss von Gemeinden, Quartieren und einzelnen Gebäuden, eine interaktive Wand macht Berufsbilder im Bereich der Energie erlebbar.

Das Wissen für die neue Dauerausstellung, die Jahre oder gar Jahrzehnte Teil des Verkehrshauses sein wird, sich aber gleichzeitig verändern soll, habe man während vier Jahren aufbauen müssen. Auch technologisch rüstete das Museum auf.

«Alles modernisieren»

Zwar gebe es bereits in anderen Ausstellungsbereichen Anlehnungen an das Thema Energie, sagte Verkehrshausdirektor Martin Büttikofer. Mit dem neuen Schwerpunkt solle das Haus gesellschaftsrelevanter werden. So solle etwa das aktuell brennende Thema Batteriespeicher aufgenommen werden.

Ausstellungs-Schirmherr ist Energiepionier Bertrand Piccard, der zur Eröffnung als Hologramm die Botschaft überbrachte, dass Pioniergeist nötig sei, um den Übergang zu fossilfreien Treibern zu schaffen. Doch auch in Fleisch und Blut war Piccard am Montag zugegen. Im Energiebereich, sagte er, müsse man «alles modernisieren». Die alte Technik sei nicht effizient.

Auch brauche es ein Umdenken. So kritisierte Piccard etwa die Reaktion auf das Ausbleiben russischen Gases seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine. Statt andere Gasquellen zu suchen, müsste die Frage lauten, wo man Energie sparen und effizienter einsetzen könne.

«Innovationsschub nötig»

Unter zahlreichen politischen Akteuren, die zur Eröffnung geladen waren, war auch Nationalratspräsident Martin Candinas (Mitte). Die neue Ausstellung im Verkehrshaus helfe mit, dass sich Jung und Alt mit Themen rund um Energie auseinandersetzten. Die Schweiz brauche einen neuen Innovationsschub.

Als innovativ bezeichnet werden darf die Hülle der neuen Ausstellung: Das «House of Energy» mit seinem Mehrzweckraum sowie weiteren Büro- und Sitzungszimmern, dient auch als Forschungs-Labor. Im Untergeschoss befindet sich eine neue Energiezentrale, die Seewasser zum Heizen und Kühlen nutzt. Zudem sind auf dem Dach und an der Fassade Photovoltaikmodule angebracht. Man könne 80 Prozent des Areals CO2-neutral versorgen.

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