Kantonsrat LU Weiche Frauenquote für Beteiligungen des Kantons Luzern

SDA

2.11.2017 - 12:53

Der Luzerner Regierungsrat soll in Beteiligungen des Kantons eine weiche Geschlechterquote von 30 Prozent vorsehen. Dies hat der Kantonsrat am Montag bei der Diskussion der Beteiligungsstrategie 2018 verlangt. Diese wurde mit 113 zu 0 Stimmen gutgeheissen.

In der Beteiligungsstrategie zeigt der Regierungsrat seine strategischen Überlegungen zu den Beteiligung des Kantons auf. Für jede einzelne Organisation werden Ausführungen zum Risiko, zu den strategischen Zielen, welche mit der Beteiligung verfolgt werden, zur Art und zum Umfang der Kantonsbeteiligung, zu finanziellen Aspekten und zu den obersten Führungsorganen gemacht.

Drei Organisationen (Kantonalbank, Kantonsspital, Pensionskasse) sind in der Risikoeinteilung A (hohes Risiko), elf Organisationen in der Risikoeinteilung B (mittleres Risiko) und 34 Organisationen in der Risikoeinteilung C (tiefes Risiko) eingestuft. Abgesehen von der Beteiligung an den Sportanlagen plant der Regierungsrat, die Beteiligungen zu halten.

Ausnahmen müssen begründet werden

Ylfete Fanaj (SP) forderte, dass der Regierungsrat bei den Beteiligungen, für die er eine Eignerstrategie erarbeitet, eine Geschlechterquote von 30 Prozent in den obersten Leitungsgremien vorsehe. Wenn diese nicht erreicht werde, solle diese Abweichung begründet werden. Die Forderung sei nicht radikal, sondern einfach nur zeitgemäss, sagte Fanaj.

Yvonne Hunkeler (CVP) sagte, sie wolle keine Quotenfrau sein, doch unterstütze sie die Forderung. Es sei ein strategisches Ziel, aber kein Eingriff in die unternehmerische Freiheit. Es werde immer noch zu viel im eigenen Old-Boys-Netzwerk rekrutiert.

Irene Keller (FDP) sagte, die Fähigsten sollten gewählt werden. Da aber keine fixe Quote gefordert werde und begründete Abweichungen möglich sein sollen, unterstütze sie die Forderung.

Bessere Qualität

Monique Frey (Grüne) bezeichnete die geforderte Regelung als "sanften Druck". Claudia Huser (GLP) sagte, es brauche dieses Zeichen. Susanne Truttmann (SP) argumentierte mit der Qualität und sagte, geschlechtergemischte Teams brächten die bessere Leistung.

Gegen die Forderung äusserte sich niemand. Der Antrag wurde mit 83 zu 28 Stimmen angenommen. Auch Regierungsrat Marcel Schwerzmann zeigte sich damit einverstanden.

Der Kantonsrat verlangte vom Regierungsrat zudem mit 89 zu 24 Stimmen, dass er Grundsätze dazu definieren solle, wann er in welche Gremien Einsitz nehmen solle. Der Fil Rouge fehle heute, sagte Kommissionssprecher Marcel Omlin (SVP).

Mit 80 zu 31 Stimmen lehnte der Rat die Forderung von SP und Grünen ab, dass auch für die Stiftung Wirtschaftsförderung Luzern eine Eignerstrategie erarbeitet werden solle.

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