Luzern
In den vergangenen fünf Jahren hat der Autoverkehr in der Stadt Luzern sowie zwischen Stadt und Agglomeration abgenommen. Das geht aus dem aktuellen Gesamtverkehrsmonitoring hervor. Mehr Autos fuhren dagegen auf dem Land und in der Agglomeration.
Die Anzahl Personen, die mit dem motorisierten Individualverkehr die Luzerner Innenstadt durchfuhren, nahm zwischen 2012 und 2016 um rund 12'500 Personen oder fünf Prozent auf 250'000 Personen pro Tag ab. Dies entspreche einem Rückgang von rund 8350 Personenwagen, heisst es im Monitoring Gesamtverkehr Luzern 2017, das am Donnerstag publiziert wurde.
Das Verkehrsaufkommen wird an zahlreichen Zählstellen und mittels Fahrgastzählungen im öffentlichen Verkehr erhoben. Leicht gestiegen ist in der Innenstadt die Zahl der ÖV-Passagiere - nämlich um 6000 Personen auf 192'000 - sowie der Fussgänger und Velofahrer.
Anders sieht die Lage am Agglomerationskordon aus, also zwischen den Land- und den Agglomerationsgemeinden, sowie zwischen den Agglomerationsgemeinden selbst. Hier nahm der Verkehr an Motorfahrzeugen um rund 22'000 Personen oder fünf Prozent auf 425'000 Personen zu. Die grösste Zunahme entfällt mit 19'000 Personen auf die Autobahnabschnitte.
"Ziel noch nicht erreicht"
An diesem Kordon betrug der durchschnittliche tägliche Verkehr im Jahr 2016 knapp 520'000 Personen. Davon nutzen nur 18 Prozent den ÖV. Der Modal Split, die Verteilung des Verkehrsaufkommens auf die Verkehrsmittel - ist seit 2012 konstant geblieben. Beim öffentlichen Verkehr wurde ein absolutes Wachstum von fünf Prozent gemessen.
Stadtbewohner legten 2015 durchschnittlich rund 31 Kilometer im Tag zurück, 5 Kilometer weniger als noch 2010. Einen Kilometer mehr pro Tag legte dagegen die Bevölkerung im Agglomerationsgürtel zurück, um drei Kilometer stieg die durchschnittliche Tagesdistanz im gleichen Zeitraum bei den Bewohnern des ländlichen Raumes.
Generell habe die Anzahl Pendler in allen drei Teilräumen zugenommen, schreiben die Autoren der Studie. "Das Ziel einer Mobilität und Stadt der kurzen Wege wird noch nicht erreicht, die Entwicklung läuft nach wie vor in die entgegengesetzte Richtung."
Mehr Autos aber weniger Fahrten in der Stadt
Die Anzahl immatrikulierter Personenwagen ist in allen Bezugsräumen zwischen 2010 und 2016 gestiegen. Der Anstieg ist jeweils stärker als die Bevölkerungsentwicklung. Doch während der Motorisierungsgrad auch in der Stadt zunimmt, nehmen dort gleichzeitig die Anzahl Fahrten an den Verkehrszählstellen ab.
Konstant geblieben ist der Anteil der Bevölkerung mit einem ÖV-Abo. Der Anteil autofreier Haushalte liegt im Kanton bei 20 Prozent, in der Stadt bei 44 Prozent. Zudem nehmen Carsharing Mitgliedschaften in allen Bezugsräumen des Kantons Luzern seit 2010 zu. Ungeachtet der sehr guten ÖV-Erschliessung verfügten 75 Prozent der Arbeitnehmenden in der Stadt Luzern über einen Parkplatz am Arbeitsplatz.
Das Monitoring ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt, Kanton und Verkehrsverbund Luzern. Es dokumentiert seit 2011 die Gesamtverkehrsentwicklung und zeigt auf, wie viele Personen welches Verkehrsmittel wo benutzen. Daraus werden künftige Verkehrsmassnahmen abgeleitet.
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