Industrie Weniger Umsatz für Chemie+Papier wegen Einbruch im Papiergeschäft

SDA

21.7.2020 - 08:02

Im Zuge der Coronakrise schrumpfte die Nachfrage nach Papier. (Archivbild)
Im Zuge der Coronakrise schrumpfte die Nachfrage nach Papier. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Bei der CPH Chemie + Papier Holding (CPH) hat die Coronakrise im ersten Halbjahr 2020 auf Umsatz und Betriebsgewinn durchgeschlagen. Das Papiergeschäft litt unter den dünneren Zeitungen, während die Verpackungsdivision von der Pandemie profitierte.

Im ersten Semester 2020 setzte der Papier- und Verpackungshersteller 231,8 Millionen Franken um, rund 13 Prozent weniger als im Vorjahreshalbjahr, wie CPH am Dienstag mitteilte. Das Papiergeschäft, das schon länger unter Druck ist, gab deutlich nach. Dieses trägt mehr als die Hälfte zum Umsatz bei.

Zwar sei der Informationsbedarf der Bevölkerung in der Krisensituation markant angestiegen, schrieb CPH. Gleichzeitig seien die Werbeeinnahmen der Medienhäuser drastisch zurückgegangen. In der Folge seien Auflagen und Umfang der Zeitungen und entsprechend auch die Nachfrage nach Papier geschrumpft. Dies habe den Bereich Papier zu mehrtägigen Stillständen beider Papiermaschinen gezwungen. CPH ist die einzige Firma in der Schweiz, die Zeitungs- und Magazinpapier herstellt.

Medikamentenverpackungen hoch im Kurs

Der Bereich Verpackung dagegen profitierte von der hohen Nachfrage nach Medikamenten zur Selbstmedikation: Denn entsprechend waren auch Folien für Blisterverpackungen von CPH gefragt. Bei der EBIT-Marge sei hier ein Höchstwert erreicht worden, schrieb CPH. Insgesamt hätten alle drei Divisionen – Papier, Verpackung und Chemie – ein positives Betriebsergebnis erreicht.

Der Betriebsgewinn auf Stufe EBIT brach um 44 Prozent auf 17,8 Millionen Franken ein. Unter dem Strich (inklusive Minderheiten) hielt CPH den Reingewinn aber mit 27,2 Millionen Franken praktisch auf dem Vorjahresniveau.

Dabei half, dass CPH 12 Millionen Franken an Rückstellungen auflösen konnte, da das Unternehmen inzwischen mit tieferen Kosten für die Seegrundsanierung vor dem ehemaligen Betriebsareal in Uetikon ZH rechnet.

Für das Gesamtjahr rechnet CPH mit Rückgängen bei Umsatz und operativem Ergebnis. Auch wenn die Pandemie nicht wieder aufflamme, rechne die Gruppe mit starken Auswirkungen auf den Geschäftsgang. Trotzdem werde CPH auch 2020 einen Gewinn schreiben, das Nettoergebnis dürfte im tieferen zweistelligen Millionenbereich liegen, wie sich CEO Peter Schildknecht zitieren liess.

Zurück zur Startseite