Arbeitsmarkt Zahl der offenen Stellen in der Schweiz auf Rekordniveau

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17.1.2023 - 08:12

Trotz Inflation, Energiekrise und einer schwächelnden Weltwirtschaft ist in der Schweiz die Zahl der inserierten Stellen im Schlussquartal 2022 auf ein neues Rekordniveau gestiegen. In der Zentralschweiz benötigte der Tourismussektor wieder mehr Angestellte, wie aus dem Swiss Job Market Index des Personalvermittlers Adecco hervorgeht.

Keystone-SDA, an

Nachdem in der Schweiz die Anzahl Stellenausschreibungen in den ersten drei Quartalen des Jahres 2022 auf hohem Niveau stagniert hatte, stieg sie gegen Jahresende nochmals deutlich an, wie es in einem Communiqué vom Dienstag heisst. Im Vergleich mit dem Vorjahr wurde ein starker Zuwachs von 23 Prozent erreicht.

Nach Berufsgruppen den grössten prozentualen Zuwachs verzeichneten die Fachkräfte Dienstleistung und Verkauf (+47%), gefolgt von Büro und Verwaltung (+34%) und Handwerk und Hilfskräfte (+28%). Eine negative Jahresveränderung gab es einzig bei den Führungskräften (-8%), wo sich die Stellenausschreibungen seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie auf einem tiefen Niveau befänden, heisst es.

Nach Regionen wurde der grösste Zuwachs in der Ostschweiz (+39%) gemessen, aber auch im Espace Mittelland (+38%) und der Region Zürich (+27%) ging es überdurchschnittlich bergauf. Das Schlusslicht bildete die Region Nordwestschweiz (-3%), wo die Anzahl der Stelleninserate auf einem vergleichbaren Niveau wie 2021 blieben.

Zentralschweiz unterdurchschnittlich

In der Zentralschweiz nahm gemäss Adecco die Anzahl Stellenausschreibungen nur unterdurchschnittlich, nämlich um 12 Prozent, zu. Bei den Fachkräften Dienstleistungen und Verkauf wurde in dieser Region aber ein Plus von 50 Prozent registriert. In diese Berufsgruppe gehören etwa Servicemitarbeitende oder Köchinnen und Köche. Sehr gefragt waren in der Zentralschweiz gemäss der Studie auch Fachkräfte in Büros und Verwaltung.

Adecco führt die erhöhte Nachfrage nach Arbeitskräften in der Zentralschweiz auf die Aufhebung der Coronamassnahmen zurück. Davon hätten etwa der Tourismus- sowie der in Zug und Luzern dominante Dienstleistungssektor profitiert, aber auch der Industriesektor.

Robuste Binnennachfrage

Das gesamtschweizerisch starke Wachstum sei vor allem auf die robuste Binnennachfrage zurückzuführen. Aufgrund der Auftragseingänge im Dienstleistungsbereich dürfte der Bedarf an Fachkräften denn auch weiterhin zunehmen, trotz der konjunkturellen Abkühlung im Ausland.

Der «Swiss Job Market Index» wird vierteljährlich publiziert und beruht auf repräsentativen Quartalserhebungen der Stellenangebote in der Presse, auf Online-Stellenportalen sowie auf Websites von Unternehmen. Die Adecco Group erstellt den Index in Zusammenarbeit mit der Universität Zürich.