Bahn Zentralschweiz stützt umstrittene Pläne beim Zimmerberg-Tunnel

kad, sda

14.10.2022 - 11:37

Der Zimmerberg-Basistunnel 1 soll mit einem zweiten Tunnel auf der Strecke Zürich-Zug ergänzt werden. (Archivbild)
Der Zimmerberg-Basistunnel 1 soll mit einem zweiten Tunnel auf der Strecke Zürich-Zug ergänzt werden. (Archivbild)
Keystone

Die Zentralschweizer Konferenz des öffentlichen Verkehrs (ZKöV) will, dass es bei den beiden Bahnvorhaben Zimmerberg-Basistunnel (ZBT) 2 und Durchgangsbahnhof (DBH) vorwärts geht. Sie stützt daher den umstrittenen Plan des Bundes, die Kosten zu priorisieren.

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Für die ZKöV sei es von zentraler Bedeutung, dass beim ZBT 2 trotz Kostensteigerung keine weiteren Verzögerungen eintreten und die Projektierung rasch vorangetrieben wird, teilten die zuständigen Zentralschweizer Regierungsräte am Freitag mit. Sie begrüssen es daher, dass der Bundesrat für das Bauwerk zusätzliche 300 Millionen Franken zur Verfügung stellen will.

Hintergrund der Kostensteigerung ist, dass beim geplanten Bauwerk zwischen Thalwil und Baar statt eines Doppelspurtunnels zwei einspurige Tunnels gegraben werden müssen. Es wird daher laut dem Bund «massiv» teurer, die Schätzung liegt mittlerweile bei 1,45 Milliarden Franken.

Um die Kostensteigerung im Zaum zu halten, schlägt der Bund vor, auf Vorinvestitionen für eine Abzweigung und Weiterführung in Richtung Wädenswil zu verzichten. Dies stiess in der Vernehmlassung auf Kritik. Kantone wie Zürich, aber auch die Mitte-Partei wehrten sich gegen diesen Einsparung, da sie die Realisierungschancen des Meilibachtunnels als Verbindung zur Strecke Zürich-Chur schmälere.

Durchgangsbahnhof und Tunnel nötig

Für die Zentralschweiz dagegen seien die unverzügliche Realisierung des ZBT 2 und anschliessend auch jene des Durchgangsbahnhofs Luzern zwingend nötig. Ohne diese werde die Region abgehängt, heisst es in der Mitteilung. Es brauche beide Grossprojekte, zusammen erst ermöglichten sie «stimmige Angebotskonzepte» für die Zentralschweiz.

Die Vorinvestitionen beim ZBT2 würden das Kosten-Nutzen-Verhältnis belasten und könnten dazu führen, dass der Kredit nicht ausreiche, sagte der Luzerner Baudirektor Fabian Peter (FDP), der den Vorsitzender der ZKöV innehat, auf Anfrage. Die Zentralschweiz wolle nicht, dass das Projekt dadurch in den nächsten Ausbauschritt verschoben werde und dann allenfalls den Durchgangsbahnhof konkurrenzieren könnte.

Gemäss dem Bericht des Bundes soll der ZBT 2 2036 eingeweiht werden können. Zum Durchgangsbahnhof hält der Bund fest, die Projektierung werde voraussichtlich bis 2026 weitergeführt. Die ZKöV beantragt, die Realisierung und die gesamte Finanzierung des Projekts in die Botschaft 2026 aufzunehmen. Damit könne es direkt aus der Planung in die Realisierung überführt werden.

Das Vorprojekt für den 2,4 Milliarden Franken teuren Durchgangsbahnhof von 2013 wird bis Mitte 2023 aktualisiert. Für das Bau- und Auflageprojekt sind vier Jahre vorgesehen, so dass nach einem positiven Entscheid im nächsten Ausbauschritt unverzüglich mit der Auflage gestartet werden könnte. Ein Baubeginn wäre so 2030 möglich, eine Inbetriebnahme ab 2040.