Zivilschutz Zivilschützer werden im Kanton Luzern Mangelware

SDA

13.10.2020 - 00:01

Ein Zivilschützer kontrolliert die Schutzmassnahmen beim Markt in der Stadt Luzern: Die Zivilschutzorganisationen im Kanton kämpfen mit Personalrückgang. (Archivbild)
Ein Zivilschützer kontrolliert die Schutzmassnahmen beim Markt in der Stadt Luzern: Die Zivilschutzorganisationen im Kanton kämpfen mit Personalrückgang. (Archivbild)
Source: KEYSTONE/URS FLUEELER

Im kommenden Jahr fällt der Bestand an Zivilschützern im Kanton Luzern unter den Soll-Bedarf von 2617 Personen. Der Regierungsrat will daher einen weiteren Rückgang verzögern und plant dazu, die Dienstdauer zu verlängern. Auch Fusionen seien möglich.

Ein Grund für den Schwund bei den Zivilschutzleistenden ist die kürzere Dienstdauer im neuen Bevölkerungs- und Zivilschutzgesetzes (BZG), das 2021 in Kraft tritt. Kantonsrätin Jasmin Ursprung (SVP) fordert deswegen in einem Postulat, der Regierungsrat müsse den Leistungsauftrag überarbeiten und prüfen, wie er weitere Einbrüche beim Bestand verhindert könne.

Dem will der Regierungsrat nachkommen. Wie er in seiner am Montag veröffentlichten Antwort auf den Vorstoss festhält, sei die Problematik aktuell und von nationaler Dimension. Alleine im Kanton Luzern gingen die Rekrutierungszahlen in den letzten zehn Jahren von 346 Personen auf 164 zurück. Der Soll-Bedarf geht von 240 Rekrutierungen pro Jahr aus.

Die Regierung macht dafür die Konkurrenzsituation zwischen Zivilschutz und Armee auf der einen und dem Zivildienst auf der anderen Seite verantwortlich. Dazu komme die verkürzte Dienstpflicht. So gingen dem Kanton Luzern auf das kommende Jahr 748 Zivilschützerinnen und -schützer verloren. Der Bestand sinkt auf 2128 und damit deutlich unter das Soll von 2617.

Zusammenschlüsse möglich

Die sechs regionalen Zivilschutzorganisationen (ZSO) seien unterschiedlich stark betroffen, hält die Regierung fest. Auf kantonaler Ebene will sie in einer Verordnung die Dienstdauer für maximal fünf Jahr verlängern bis zum Ende des Jahres, in denen die Betroffenen 40 Jahre alt werden.

Zudem will sie das Ausbildungszentrum in Sempach weiterentwickeln. Es soll eine zentrale Rolle im Bevölkerungsschutz spielen. Auch bei den Gemeinden seien Massnahmen nötig, hält die Regierung fest, möglich seien etwa Zusammenschlüsse von ZSO.

Heute gibt es die ZSO Pilatus mit drei Gemeinden, die ZSO Emmen mit 30 Gemeinden, die SZO Region Entlebuch mit neun Gemeinden, die ZSO Napf mit zwölf Gemeinden, die ZSO Wiggertal mit zehn Gemeinden und die ZSO Region Sursee mit 18 Gemeinden.

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