ZentralschweizZug bietet Jugendlichen aus der Ukraine Sek-II-Einstiegsprogramm an
rl, sda
8.4.2022 - 10:03
Jugendliche aus der Ukraine können im Kanton Zug einen Vorbereitungskurs für die Sekundarstufe II besuchen. Das Einstiegsprogramm auf der nachobligatorischen Schulstufe besteht aus viel Deutschunterricht. Die Jugendlichen besuchen aber auch den normalen Schulunterricht.
Keystone-SDA, rl, sda
08.04.2022, 10:03
08.04.2022, 12:30
SDA
Die Direktion für Bildung und Kultur des Kantons Zug begründete am Freitag in einer Mitteilung die Durchführung des Einstiegsprogramms mit den Unterschieden zwischen dem ukrainischen und schweizerischen Bildungssystem. Eine Hinführung der 16- bis 18-Jährigen zu den Schweizer Bildungswegen sei deswegen nötig.
«Falls die Jugendlichen länger hier bleiben müssen, dürfen wir keine Zeit verlieren, sondern müssen anfangen, Grundlagen für die Integration zu schaffen», wird Bildungsdirektor Stephan Schleiss (SVP) in der Mitteilung zitiert.
Angeboten wird das Einstiegsprogramm von der Kantonsschule Menzingen. In den Frühlings- und Sommerferien bestehe es aus Deutschintensivkursen, teilte die Bildungsdirektion mit. Während der Schulzeit sei am Vormittag schwergewichtig Deutschunterricht vorgesehen, es würden aber auch Staatskunde und Informationen zur Schul- und Berufswahl angeboten.
Integrativer Unterricht
Der Vormittagsunterricht findet in einer separaten Klasse statt, am Nachmittag werden die Jugendlichen in bestehende Klassen integriert. Auch die Freifächer stünden ihnen offen, teilte die Direktion für Bildung und Kultur mit. Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule würden ukrainische Jugendliche als Gotte oder Götti unterstützen.
Bei Bedarf wird das Angebot auf weitere Zuger Schulen ausgedehnt, wie es in der Mitteilung hiess. In Menzingen könnten bis zu 50 Jugendliche das Programm besuchen, teilte Bildungsdirektor Schleiss auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mit. Zur Zeit würden drei Jugendliche am Programm teilnehmen.
Wie die schulische Zukunft der jungen Ukrainerinnen und Ukrainer aussieht, wird sich im Sommer entscheiden. Der Weg könne zum Beispiel über ein Brückenangebot oder eine weiterführende Schule gehen, teilte die Bildungsdirektion mit. Das Berufsinformationszentrum und der Schulpsychologische Dienst stünden den Schulen bei der Potentialabklärung zur Seite.
Wie viele Jugendliche das Programm nützen werden, sei nur schwer abschätzbar, erklärte Schleiss. Zug gehe derzeit von bis 1500 Flüchtlingen aus, davon 30 bis 50 Prozent im schulpflichtigen Alter. Hochgerechnet könnten im Segment der 16- bis 18-Jährigen bis zu 150 Jugendliche sein. Weil die Sek-II-Stufe nicht mehr obligatorisch sei, müsse aber offen bleiben, ob alle Jugendlichen in die Schule kommen wollten.
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