Kantonsrat ZGZug will keinen Sonderzug fahren bei lärmarmen Autoreifen
we, sda
29.9.2022 - 15:34
Der Zuger Kantonsrat ist sich am Donnerstag einig gewesen: Verkehrslärm macht nicht vor der Kantonsgrenze halt. Er sprach sich gegen einen Alleingang des Kantons in Bezug auf lärmarme Reifen im Strassenverkehr aus.
we, sda
29.09.2022, 15:34
SDA
Der Rat lehnte eine entsprechende FDP-Motion mit 52 zu 15 Stimmen ab. So, wie dies auch die Regierung beantragt hatte.
Die Motionäre wollten den Regierungsrat beauftragen, die gesetzlichen Grundlagen zu erarbeiten, so dass möglichst effiziente Massnahmen wie steuerliche Anreize oder finanzielle Unterstützungen zum flächendeckenden Einsatz von leisen und umweltfreundlicheren Reifen auf Zuger Strassen ergriffen werden könne.
Im Namen der Motionäre sagte Adrian Moos (FDP), das Verwenden von lärmarmen Reifen sei keine «Spinnerei» sondern ein probates Mittel, um Strassenlärm zu reduzieren. Er würde nicht bestreiten, dass eine bundesweite Lösung wünschenswert sei. Aber der Kanton Zug könnte eine Pionierrolle übernehmen und andere Kantone zum Nachahmen motivieren.
«Unverhältnismässig»
Thomas Werner (SVP) sagte, wenn nur in Zug mit leisen Reifen gefahren würde, könne nur ein marginaler Nutzen erzielt werden. Die SVP sei zu haben für «sinnvolle, innovative Massnahmen». Aber diese sei schwer und nur mit viel bürokratischem und unverhältnismässigem Aufwand umsetzbar. Auch Ivo Egger (ALG) sprach von «Unverhältnismässigkeit». Seine Fraktion hoffe auf eine baldige Branchenlösung des Bundesamtes für Umwelt.
Guido Suter (SP) bedankte sich für die Idee. Zwar würden leisere Reifen tatsächlich den Verkehrslärm mindern. Doch wären die gewünschten Fördermassnahmen auf kantonaler Ebene sehr aufwendig und nicht sonderlich wirksam. Daniel Marti (GLP) sah die Lösung in flächendeckenden Massnahmen.
Schliesslich sprach sich auch Baudirektor Florian Weber (FDP) für eine bundesweite Lösung aus, die wirksamer wäre als eine Umsetzung auf kantonaler Ebene. Die Regierung sei sich der Problematik bewusst und anerkenne das Potenzial von lärmarmen Reifen und begrüsse die generelle Stossrichtung der Motion im Grundsatz. Der Baudirektor stellte aber das Aufwand-Nutzen-Verhältnis der Motion in Frage.
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