Coronavirus – Schweiz Zug will Schüler mit Reihentests vor Quarantäne bewahren

kad, sda

16.2.2021 - 15:07

Mit wöchentlichen Spuck-Tests will der Kanton Zug Quarantänefälle an Schulen vermeiden. (Symbolbild)
Mit wöchentlichen Spuck-Tests will der Kanton Zug Quarantänefälle an Schulen vermeiden. (Symbolbild)
Keystone

Der Kanton Zug baut im Kampf gegen die Ausbreitung des Coronavirus auf obligatorische Reihentests an Schulen. Wer an den wöchentlichen Spucktests teilnimmt, muss bei einem positiven Befund in der Klasse nicht mehr in Quarantäne.

Schülerinnen und Schüler ab der Sekundarstufe sowie deren Lehrpersonen müssten an wöchentlich zwei Speicheltests teilnehmen, heisst es im Beschluss, den der Zuger Regierungsrat am Dienstag veröffentlichte. Die Tests seien im Grundsatz obligatorisch, die Schulleitung könne Ausnahmen bewilligen. Wer nicht teilnehmen will, muss aber aktiv eine Dispens verlangen.

«Wir gehen davon aus, dass sich nur eine Minderheit dispensieren lassen will», sagte Bildungsdirektor Stephan Schleiss (SVP) vor den Medien. Denn die Gründe für eine Testteilnahme seien sehr gut. «Die Schülerinnen und Schüler fürchten sich mehr von einer Quarantäne als vor dem Virus.»

Wer nicht spuckt, werde zwar nicht vom Unterricht ausgeschlossen, unterliege aber den verschärften Quarantänevorschriften und müsse bei einem positiven Fall in seinem Umfeld in Quarantäne. Weiterhin in Isolation müssen positiv Getestete.

«Unsicherheit zugenommen»

«Es geht uns nicht darum, Fälle zu generieren, sondern Schulen offenzuhalten», betonte Schleiss. Die Unsicherheit auch bei Lehrpersonen durch jüngste Quarantänefälle habe zugenommen.

Kantonsarzt Rudolf Hauri führte aus, die Ansteckungen fänden weiterhin überwiegend im Familien- und Freundeskreis statt, neu aber vermehrt auch in Bildungseinrichtungen. Ziel der breiten Testungen sei es, Fälle früh zu entdecken und Ansteckungsketten zu unterbinden.

Finanziert werden die Tests durch den Bund. Gesundheitsminister Alain Berset hatte die Empfehlung von Massentest Ende Januar damit begründet, dass sich die epidemiologische Lage zu langsam verbessere und die Ausbreitung der neuen Virusvarianten Sorge bereite.

Lage an Spitälern entspannt

Das neue Vorgehen bedeutet im Kanton Zug 12'000 Tests pro Woche. Die schnelle Auswertung sei möglich, weil man ein sogenanntes Pool-Testing anwende. Lehrpersonen, die sich nicht an den Reihenuntersuchungen beteiligen, müssen bei Präsenzveranstaltungen eine partikelfiltrierende Halbmaske ohne Ventil tragen.

Weil Berufsschülerinnen und -schüler nur einen Tag pro Woche den Unterricht besuchen, sind sie von den Tests ausgenommen. Auch auf Primarstufe wird nicht getestet.

Deutlich entspannt habe sich die Lage an den Zuger Spitälern, sagte Gesundheitsdirektor Martin Pfister (CVP). Auch das Impfprojekt sei gut angelaufen. Bis Ende Monat seien sämtliche Alters- und Pflegeheime im Kanton durchgeimpft. Mit den Reihentests wolle man nun eine dritte Welle verhindern.

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