Ausstellung Zwei neue Ausstellungen und viel Farbe im Kunstmuseum Luzern

kad, sda

9.7.2021 - 14:01

"Verzauberung" heisst das Werk von Josephine Troller, das im Kunstmuseum Luzern zu sehen ist.
"Verzauberung" heisst das Werk von Josephine Troller, das im Kunstmuseum Luzern zu sehen ist.
Keystone

Das Luzerner Kunstmuseum zeigt in einer von zwei neuen Ausstellungen Werke der Luzerner Künstlerin Josephine Troller (1908-2004). Deren Bilder werden von Arbeiten zweier jüngerer Kunstschaffenden kontextualisiert, die mit viel Farbe die Garten-Thematik aufnehmen.

Keystone-SDA, kad, sda

«I like a bigger garden», heisst die Ausstellung , die am Freitag Vernissage feierte und einen farbenfrohen Sommer verspricht, wie Kuratorin Fanni Fetzer festhält. Blumen, Bäume, Blüten und Blätter finden sich in den Werken von Troller genauso wie in jenen der 1983 geborenen Charlotte Herzig aus Vevey VD und des 1991 geborenen Ben Sledsens aus Antwerpen.

Troller, die nach dem Krieg bis in die 1970er-Jahre in Luzern ein Hutatelier führte, war Autodidaktin. Ihre Werke wurden lange als naive Sonntagsmalerei einer künstlerischen Amateurin abgetan. Im Kontext mit den zwei zeitgenössischen Positionen in der Ausstellung werde aber die Kraft, Fantasie und der eigenwillige Übermut in Trollers Schaffen sichtbar, heisst es zur Vernissage.

Sledsens malt märchenhafte, detailreiche Szenarien, etwa ein Jaguar im Dschungel oder ein Mädchen im grellgelben Blumendress. Herzigs Werk dagegen besteht aus überlagerten, transparenten Farbschichten, die abstrakt-organische mitunter an Pflanzen erinnernde Kompositionen mit einer aufsaugenden Tiefe erzeugen.

Grösserer Garten

Mit dem Ausstellungstitel spielt das Kunstmuseum auf eine Aussage der New Yorker Galeristin Betty Parsons an. Diese, so die Überlieferung, soll sich einst dagegen entschieden haben, ausschliesslich Werke ihrer berühmten Künstler wie Mark Rothko zu vermarkten, mit der Begründung, sie habe gerne einen etwas grösseren Garten.

Daneben zeigt das Kunstmuseum eine zweite Schau mit Werken der beiden 1977 geborenen Künstler Paul Lipp und Reto Leuthold. In einem steten Überarbeitungsprozess schaffen die zwei vielschichtige Gemälde, wo etwa das Abstrakte auf Enten trifft. Diese Ausstellung dauert bis am 19. September, jene mit Josephine Troller bis am 17. Oktober.