Nordschweiz Aargau eröffnet Unterkunft für minderjährige Asylsuchende in Aarau

roch, sda

17.1.2024 - 09:52

Am Stadtrand von Aarau mietet der Kantonale Sozialdienst ein Gebäude an, das für fünf Jahre als Unterkunft für 55 minderjährige Asylsuchende dienen soll. (Google Streetview)
Am Stadtrand von Aarau mietet der Kantonale Sozialdienst ein Gebäude an, das für fünf Jahre als Unterkunft für 55 minderjährige Asylsuchende dienen soll. (Google Streetview)
Keystone

Der Kantonale Sozialdienst (KSD) eröffnet in Aarau ab März eine Unterkunft mit 55 Plätzen für unbegleitete minderjährige Asylsuchende (UMA). Wegen der hohen Zahl an Zuweisungen durch den Bund sind die sechs bestehenden Unterkünfte bereits stark ausgelastet, wie die Aargauer Staatskanzlei am Mittwoch mitteilte.

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Der Regierungsrat habe einem Kredit von rund 1,9 Millionen Franken für den Mietvertrag und den Betrieb während fünf Jahren zugestimmt. Bezogen werden soll die Unterkunft am Landhausweg 22, am südlichen Stadtrand von Aarau, voraussichtlich im März oder April.

Die Liegenschaft verfügt laut Mitteilung über die die nötigen Wohn- und Aufenthaltsräume und eignet sich «aufgrund ihrer Nähe zu Schulen und möglichen Arbeitgebern» gut für die Unterbringung der UMA. Der Aarauer Stadtrat sei über die Pläne vorgängig informiert worden und es sei eine Begleitgruppe mit Vertretungen der Stadt, der Nachbarschaft und der Polizei vorgesehen.

Das bisher im Gebäude untergebrachte Tageszentrum Aarau der Psychiatrischen Dienste Aargau (PDAG) beziehe Ende März einen neuen Standort in Aarau, sagte KSD-Leiterin Pia Maria Brugger Kalfidis auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA. Ein Teil der Räume stehe aktuell bereits leer.

Die Betreuung der Jugendlichen werde der KSD tagsüber mit eigenem Personal sicherstellen, nachts werde ein externer Sicherheitsdienst vor Ort sein. Der Mietvertrag sei auf fünf Jahre mit einer Verlängerungsoption von weiteren fünf Jahren abgeschlossen worden.

150 zusätzliche Plätze

Wegen der hohen Zahl an Zuweisungen durch den Bund seien die sechs bestehenden Unterkünfte für aktuell rund 310 UMA im Aargau stark ausgelastet. Eine «weitere Verdichtung» sei kaum mehr möglich, heisst es in der Mitteilung.

Gemäss Prognosen des Staatssekretariats für Migration (SEM) benötige der Kanton Aargau für 2024 zusätzlich 150 Plätze für minderjährige Asylbewerber. Der KSD sucht deshalb weiter nach geeigneten Unterkünften.