Nordschweiz Aargau setzt «Programm S» für Schutzsuchende aus der Ukraine um

ga, sda

6.5.2022 - 11:10

Im Kanton Aargau laufen die Unterstützungsmassnahmen für Schutzsuchende aus der 
Ukraine an. (Symbolbild)
Im Kanton Aargau laufen die Unterstützungsmassnahmen für Schutzsuchende aus der Ukraine an. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Aargau ist das Programm für die Erstintegration und die Unterstützung von schutzsuchenden Menschen aus der Ukraine angelaufen. Rund 3500 aus dem Kriegsgebiet geflüchtete Menschen leben bislang im Kanton.

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Das kantonale Amt für Migration und Integration (MIKA) habe das Umsetzungskonzept «Programm S» erarbeitet, teilte das Departement Volkswirtschaft und Inneres (DVI) am Freitag mit.

Die Umsetzung werde nach Bedarf in enger Abstimmung mit den Departementen, Gemeinden und Anbietenden von Integrationsmassnahmen weiterentwickelt. Die im «Programm S» enthaltenen Massnahmen seien wie die Bundesbeiträge auf ein Jahr befristet.

Sprache und Arbeit

Das Programm setzt Schwerpunkte auf den Erwerb von Sprachkompetenzen, raschen Zugang zum Arbeitsmarkt unter Nutzung der Regelstrukturangebote sowie auf Massnahmen im Bereich frühe Förderung und Kinderbetreuung. Bestehende Massnahmen des kantonalen Integrationsprogramms KIP sollen nach Bedarf ausgebaut werden.

Für Personen mit Schutzstatus S ohne Aufenthaltsgenehmigung zahlt der Bund keine Integrationspauschale. Um dennoch die Teilnahme am öffentlichen Leben zu ermöglichen, richtet der Bund den Kantonen eine Pauschale von höchstens 3000 Franken pro zugewiesene Person mit Schutzstatus S aus.

Die Massnahmen des Bundes bezwecken, dass sich Schutzsuchende rasch im Schweizer Alltag orientieren und am gesellschaftlichen Leben teilhaben können, wie das DVI festhält.

Entlastung für Gemeinden

Um die Sozialdienste der Gemeinden zu entlasten, stellt der Kanton nach eigenen Angaben eine zentrale Triage und Massnahmenplanung zur Verfügung und stellt deren Finanzierung über die Bundesbeiträge sicher.

Die Massnahmen sollen rasch eine entlastende Wirkung für die Gemeinden entfalten. Diese sollen beim Aus- oder Aufbau von Deutschkursen, insbesondere für solche mit Kinderbetreuung, finanziell unterstützt werden, wie die Staatskanzlei festhält.

Die Regionalen Integrationsfachstellen RIF erhielten für die Koordination der Freiwilligenarbeit sowie für die Beratung befristet zusätzliche Beiträge.

Im Kanton Aargau werde ein vielfältiges und wertvolles zivilgesellschaftliches Engagement zugunsten der Schutzbedürftigen und deren Erstintegration geleistet. «Der Kanton bedankt sich herzlich für dieses Engagement, das für die Integration von Menschen im Kanton – insbesondere in der aktuellen Situation – unverzichtbar ist», schreibt das Departement von Regierungsrat Dieter Egli (SP) in der Medienmitteilung.