NordschweizAargau stoppt Bau der Asylunterkunft in Oftringen wegen Mehrkosten
ga, sda
1.7.2024 - 12:11
Der Kanton Aargau hat das Projekt für die kantonale Asylunterkunft in Oftringen AG per sofort gestoppt. Als Grund gibt der Kanton nicht budgetierte Zusatzkosten an. Das Kantonsparlament hatte im November 4,6 Millionen Franken bewilligt. 150 Personen sollten Platz finden.
ga, sda
01.07.2024, 12:11
01.07.2024, 12:18
SDA
Bei den Zusatzkosten gehe in erster Linie um strengere Brandschutzvorgaben infolge der Umnutzung der Modulbauten zur Asylunterkunft sowie um diverse Anpassungen im Rahmen der Projekterarbeitung, teilte das Departement von Regierungsrat Jean-Pierre Gallati (SVP) am Montag mit.
Mit diesen Zusatzkosten könne der vom Parlament bewilligte Kredit nicht mehr eingehalten werden. Daher seien die Vorarbeiten zu den Bauarbeiten gestoppt worden, hiess es.
Das Departement Gesundheit und Soziales (DGS) werde das Projekt überarbeiten und dem Regierungsrat das weitere Vorgehen beantragen. Voraussichtlich sei ein neuer oder zusätzlicher Kreditbeschluss durch den Grossen Rat nötig.
Geschenk einer Basler Chemiefirma
Bei der geplanten Unterkunft handelt es sich um eine Modulbaute aus dem Jahr 2016, die der Kanton von der Basler Chemiefirma F. Hoffmann-La Roche geschenkt erhält. Der Aargau muss jedoch auf eigene Kosten die Modulbaute in Kaiseraugst AG rückbauen und an den neuen Standort transportieren.
Der Gemeinderat Oftringen stellt dem Kanton einen Teil der gemeindeeigenen Parzelle für mindestens zehn Jahre im Baurecht zur Verfügung. Die Baurechtszins beträgt 33'000 Franken pro Jahr. Die Gemeindeversammlung hatte im September 2023 dem Deal zugestimmt. Die Parzelle befindet sich in der Zone für öffentliche Bauten und Anlagen – direkt neben der Autobahn A1.
Im Grossen Rat hatte das Projekt bei der Kreditbewilligung viel Lob erhalten. Es sei ein «Glücksfall», hiess es. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis sei gut. Man sage der Firma Danke für das Geschenk und ebenfalls der Gemeinde Oftringen.
Es sei ein Vorzeigeprojekt, das zeige, was bei guter Zusammenarbeit von Kanton und Gemeinden alles möglich sei. Alle Parteien stimmten zu – bis auf die gespaltene SVP-Fraktion.
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