Grosser Rat AG Aargauer BDP tritt nicht mehr zur Neuwahl des Grossen Rats an

SDA

29.4.2020 - 14:59

Im Kanton Aargau tritt die Bürgerlich-Demokratische Partei (BDP) bei der Neuwahl des Grossen Rats nicht mehr an. Zwei der vier Parlamentsmitglieder wechseln zur CVP. Damit soll gemäss Angaben der beiden Parteien die politische Mitte im Aargau gestärkt werden.

Zu CVP wechseln BDP-Grossrätin Maya Bally und BDP-Grossrat Michael Notter. Die beiden Aushängeschilder der Partei hoffen so, sich die Wiederwahl zu sichern.

Projektmanagerin Bally aus Hendschikon gehört seit 2013 dem Grossen Rat an. Sie kandidierte ohne Erfolg für den Regierungsrat sowie für den Ständerat- und Nationalrat. Landwirt Notter aus Niederrohrdorf ist seit 2016 Mitglied des Parlaments.

Politische Mitte stärken

Es handle sich um ein «gemeinsames Projekt», sagte CVP-Kantonalpräsidentin und Nationalrätin Marianne Binder am Mittwoch an einer Online-Medienkonferenz. Es gehe darum, die politische Mitte zu stärken. Grossrätin Bally sagte, sie hoffe, das Projekt strahle über den Kanton Aargau hinaus.

Die BDP werde bei den Grossratswahlen nicht mehr mit einer eigenen Liste antreten, sagte BDP-Kantonalpräsident Roland Basler. Er geht davon aus, dass es die Partei ohnehin nicht mehr schaffen würde.

Bei der Erneuerungswahl des Grossen Rats am 18. Oktober müssen die Parteien mindestens einen Wähleranteil (Quorum) von fünf Prozent in einem Bezirk oder drei Prozent im gesamten Kanton erreichen.

Im 140 Mitglieder zählenden Grossen Rat hatte die BDP bislang vier Sitze. Bei den Wahlen 2016 hatte sie zwei Sitze verloren. Die EVP hält derzeit sechs, die CVP 21 Sitze.

Die Aargauer BDP hatte bei den eidgenössischen Wahlen im vergangenen Oktober ihren einzigen Nationalratssitz an die EVP verloren. Der Wähleranteil der BDP sank um 2,06 Prozent auf 3,07 Prozent.

Die beiden bisherigen BDP-Grossräte Marcel Bruggisser und Fabian Hauser bleiben im Grossen Rat weiterhin Mitglied der EVP-BDP-Fraktion. Die BDP Aargau war im November 2008 als siebte Kantonalsektion gegründet worden.

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