Das 12,6 Millionen Franken teure Hochwasserschutzprojekt Wigger zum Schutz der Aargauer Gemeinden Zofingen und Strengelbach bleibt blockiert. Der Grund ist die komplexe Situation rund um das Wehr Aeschwuhr, welches Wasser in den Aarburger Mühletych leitet, um es dort energetisch zu nutzen.
In einer Mediation mit allen Beteiligten hätten zwar einige Fragen und Interessenkonflikte geklärt werden können, teilte das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Donnerstag mit. Es sei jedoch keine Lösung gefunden worden, der alle Parteien hätten zustimmen können.
In der öffentlichen Auflage des Hochwasserschutzprojekts gingen verschiedene Einwendungen ein, die zwischen dem Kanton und den Einwendenden verhandelt werden. Die Einwendungen verfolgen teilweise diametral entgegengesetzte Stossrichtungen, wie das BVU festhält.
Das verdeutliche die Komplexität des Projekts und führe zu Verzögerungen. So würden die Einstellung der Wasserkraftnutzung und die Gewährleistung der Fischwanderung ebenso gefordert wie die Garantie für eine ausreichende Wassermenge für die Nutzung der Wasserkraft.
Bericht zum Restwasser
Das BVU gab einen so genannten Restwasserbericht in Auftrag, der im Herbst vorliegen soll. Der Bericht soll als unabhängige Grundlage für den Entscheid des künftigen Wasserteilers zwischen Wigger und Aeschwuhr dienen.
Auf dieser Grundlage wird das BVU nach eigenen Angaben die Einwendungen beurteilen und die nächsten Schritte gemeinsam mit den Behörden der beteiligten Gemeinden in Angriff nehmen.
Der Grosse Rat hatte den Millionenkredit für das Hochwasserschutzprojekt im November 2017 bewilligt. Das Projekt sieht vor, die nicht ausreichende Abflusskapazität im bestehenden Gewässerlauf der Wigger zu erhöhen. Die Wigger hatte in der Region 2005 und 2007 nach Unwettern für Überschwemmungen gesorgt.
Die Kosten teilen sich der Bund, Kanton, Gemeinden und die Aargauische Gebäudeversicherung. Ziel des Projekts ist der Schutz der Gebiete entlang der Wigger in Zofingen und Strengelbach gegen ein Hochwasser-Ereignis, das theoretisch nur alle hundert Jahre vorkommt.
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