Nordschweiz Aargauer Sozialhilfequote sinkt im Jahr 2022 erneut

ga, sda

30.11.2023 - 10:29

Die Sozialhilfequote im Kanton Aargau ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. (Symbolbild)
Die Sozialhilfequote im Kanton Aargau ist im vergangenen Jahr erneut gesunken. (Symbolbild)
Keystone

Die Sozialhilfequote im Kanton Aargau ist im Jahr 2022 zum fünften Mal in Folge gesunken. Insgesamt 12'454 Personen bezogen Sozialhilfe. Das sind 852 Personen weniger als im Vorjahr. Die kantonale Sozialhilfequote sank im Vergleich zum Jahr 2021 um 0,1 Prozentpunkte auf 1,8 Prozent.

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Dies sei der tiefste Wert seit Einführung der Sozialhilfestatistik im Jahr 2005, teilte Statistik Aargau am Donnerstag mit. Die Sozialhilfequote sei im Aargau bis 2017 über mehrere Jahre langsam angestiegen. Seit 2018 sei die Quote um je 0,1 Prozentpunkte pro Jahr gesunken.

Die Statistik erfasst neben Schweizerinnen und Schweizern einzig ausländische Personen mit längerfristigen Aufenthaltsbewilligungen. Asylsuchende oder Schutzsuchende mit Status S werden in separaten Statistiken erfasst. Diese wird das Bundesamt für Statistik im Dezember veröffentlichen.

Sozialhilfe für Kinder und Jugendliche

Die Sozialhilfebeziehenden sind unterschiedlich auf die Altersgruppen verteilt. Mit einer Sozialhilfequote von 3,0 Prozent weist die Altersgruppe der Kinder und Jugendlichen auch im Jahr 2022 den höchsten Wert auf.

Bei den unterstützten Personen im und nach dem Erwerbsalter liegen die Quoten deutlich tiefer. Die Sozialhilfequoten unterscheiden sich auch nach der Nationalität. Personen ohne Schweizer Pass haben eine etwa vier Mal höhere Wahrscheinlichkeit, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein, als Schweizerinnen und Schweizer, wie Statistik Aargau festhält.

Im Jahr 2022 sank die Quote der ausländischen Männer um 0,3 Prozentpunkte am deutlichsten. Während vor zehn Jahren etwa 70 Prozent der ausländischen Sozialhilfebeziehenden aus europäischen Ländern inklusive Türkei stammten, waren es 2022 noch etwas weniger als die Hälfte, wie aus der Statistik weiter hervorgeht.

Im gleichen Zeitraum nahm die Zahl der Beziehenden aus afrikanischen Ländern zu und machte im vergangenen Jahr einen Anteil von 28,9 Prozent aus. Ebenso stieg die absolute Zahl der Beziehenden aus Asien und Ozeanien an und erreichte 2022 einen Anteil von 20,6 Prozent aller Beziehenden mit ausländischer Staatszugehörigkeit.

Anteil der Langzeitbeziehenden steigt

Der Anteil von Personen steigt, die während längerer Zeit auf Sozialhilfe angewiesen sind. Im Jahr 2022 betrug der Anteil der laufenden Dossiers mit einem Leistungsbezug von mehr als drei Jahren 38,9 Prozent.

Vor fünf Jahren lag dieser Anteil bei 32,5 Prozent. Diese Verschiebung sei vor allem auf einen Rückgang von Dossiers mit kürzeren und mittleren Bezugsdauern (weniger als drei Jahre) zurückzuführen. Die Anzahl der Dossiers mit einem Langzeitbezug sei über diesen Zeitraum jedoch praktisch konstant geblieben, hiess es.