UmweltAargauer Volksinitiative für lebendige Feuchtgebiete eingereicht
ga, sda
2.2.2023 - 09:16
Im Kanton Aargau sollen der Schutz der Gewässer in der Verfassung verankert und innerhalb von 20 Jahren mehr Feuchtgebiete geschaffen werden. Dies will eine Volksinitiative verschiedener Umweltverbände erreichen. Das Begehren wurde bei der Staatskanzlei eingereicht.
02.02.2023, 09:16
SDA
Die «Gewässer-Initiative» sei mit mehr als 4200 Unterschriften eingereicht worden, teilte das Initiativkomitee am Donnerstag mit. Damit im Aargau ein Volksbegehren zustande kommt, müssen innerhalb eines Jahres 3000 beglaubigte Unterschriften von Stimmberechtigten gesammelt werden.
Dem Komitee gehören die Aargauer Sektionen von Pro Natura, WWF und BirdfLife sowie der Aargauische Fischereiverband und der Landschaftsschutzverband Hallwilersee an.
Grundsatz in der Verfassung
Die «Gewässer-Initiative» solle dazu beitragen, dass mehr natürliche Feuchtgebiete zu Gunsten von Mensch, Tieren und Pflanzen geschaffen würden. Der Aargau als Wasserkanton habe eine Verantwortung. Die Flüsse Aare, Reuss, Limmat und Rhein prägten des Lebensraum Aargau, hiess es.
Die Verfassungsinitiative will erreichen, dass innerhalb von 20 Jahren die für die Sicherung und Stärkung der Biodiversität notwendigen Feuchtgebiete geschaffen sind. Bäche, Auen, Moore, Weiher sowie Teiche gelten als Feuchtgebiete.
Auen, Bäche, Moore und Feuchtwiesen seien unersetzbare Lebensräume für einheimische Tiere und Pflanzen. Sie nährten den Grundwasserspeicher, schützten vor Überschwemmungen. Sie seien auch attraktive Naherholungsräume und trügen zum Klimaschutz bei.
Vorbild ist der Auenschutzpark
Das Vorbild der «Gewässer-Initiative» ist die 1991 lancierte Volksinitiative «Auenschutzpark – für eine bedrohte Lebensgemeinschaft». Die Aargauer Stimmbevölkerung hiess das Begehren 1993 mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 67,7 Prozent gut.
Seit 1994 ist der Kanton laut Verfassung verpflichtet, innerhalb von 20 Jahren ein Prozent der Kantonsfläche als Auenschutzpark aufzuwerten. Der Kanton setzte in der Folge ein Renaturierungsprogramm um und investierte mehr als 60 Millionen Franken.
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