Spitalneubau Basel-Stadt berappt Wertberichtigung des Felix Platter Spitals

dosp, sda

16.3.2023 - 11:20

Die Finanzierung des Neubaus überlastet die Finanzen des Spitals.
Die Finanzierung des Neubaus überlastet die Finanzen des Spitals.
Keystone

Die Universitäre Altersmedizin Felix Platter kann die Abschreibungen auf den 2019 in Betrieb genommenen Neubau nicht mehr tragen. Deshalb muss der Kanton Basel-Stadt eine Wertberichtigung vornehmen, welche die Kantonsrechnung 2022 mit 92,2 Millionen Franken belasten wird.

Keystone-SDA, dosp, sda

Dies haben der Basler Gesundheitsdirektor Lukas Engelberger (Mitte) und der Verwaltungsratspräsident des Spitals, Thomas Giudici, am Donnerstag vor den Medien bekanntgegeben.

Der Betrieb des Spitals laufe an und für sich in erfolgreichen Bahnen, sagte Giudici. Das Spital seit mit einer Bettenbelegung von 91 Prozent sehr gut ausgelastet. Und die für den Ausweis der operativen Leistungsfähigkeit massgebliche EBITDAR-Marge liege mit 8 Prozent im erwarteten Bereich und über dem Durchschnitt der Schweizer Spitäler.

Unter anderem wegen der Teuerung, die sich vor allem auf die Personalkosten auswirke, und wegen den tendenziell sinkenden Tarifen für die Altersmedizin sehe sich das Spital aber nicht mehr in der Lage, die Abschreibungen auf den rund 250 Millionen Franken teuren Neubau alleine zu tragen.

An den Neubaukosten liege es übrigens nicht, sagte Giudici: Dieser kostete rund drei Millionen Franken weniger als ursprünglich budgetiert.

Kanton muss 92,2 Millionen Franken tragen

Jetzt muss also der Kanton als Spitaleigner einspringen. Der Wert des Neubaus wird buchhalterisch um 96,2 Millionen Franken vermindert. Das hat gemäss Engelberger zur «höchst unerfreulichen» Folge, dass der Kanton 92,2 Millionen Franken aus der Staatskasse springen lassen muss.

Diese 92,2 Millionen Franken werden die Kantonsrechnung 2022 belasten. In die roten Zahlen wird der Kanton deswegen aber kaum abrutschen. Im Januar hatte die Finanzdirektorin Tanja Soland (SP) noch einen erwarteten Überschuss von 352 Millionen Franken präsentiert.

Engelberger betonte, dass das Zentrum für Altersmedizin seine anspruchsvolle Aufgabe gut erfülle. Die hohe Auslastung und die demografische Entwicklung der Bevölkerung zeigten klar auf, dass es das Spital in der gebauten Grösse braucht.