Grosser Rat BS Basel-Stadt erhält einen Nachtmanager für die Clubkultur

scmi, sda

8.11.2023 - 10:46

Die Basler Clubkultur erhält mehr Unterstützung. (Archivbild)
Die Basler Clubkultur erhält mehr Unterstützung. (Archivbild)
Keystone

Der Basler Grosse Rat hat am Mittwoch mit 84 zu 6 Stimmen bei 2 Enthaltungen 4,25 Millionen Franken für die Clubförderung gesprochen. Unter anderem wird damit neu die Stelle eines Nachtmanagers oder Nachtmanagerin geschaffen. Diese Ausgaben-Tranche für die Jugendkultur ist die letzte Etappe zur Umsetzung der Trinkgeld-Initiative.

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«Basel macht damit schweizweit Pionierarbeit», sagte Regierungspräsident Beat Jans (SP). So sei die Stelle einer Nachtmanagerin oder eines Nachtmanagers, wie man sie etwa in Amsterdam, Wien oder Köln kennt, für die Schweiz eine Neuheit. Basel-Stadt werde sich in einer Pilotphase am «Tandem-Modell» in Stuttgart orientieren.

Mit den gesprochenen Geldern sollen Clubs zudem mehr Planungssicherheit erhalten. Faire Löhne für Künstlerinnen und Künstler und für das Technikpersonal sollen gemäss Regierungsvorlage damit verbessert werden.

Der Verein «Musikbüro Basel», früher bekannt als Rockförderverein, erhält einen zusätzlichen Beitrag 2,9 Millionen Franken für die Jahre 2023 bis 2026. Der Verein «Kultur & Gastronomie» bekommt 640'000 Franken. Das Unterstützungspaket beinhaltet auch Infrastrukturbeiträge von 320'000 Franken.

Mehrheit will einen Nachtmanager

Für die neue Stelle eines oder einer Beauftragten für Club- und Festivalkultur wurden bis ins Jahr 2026 insgesamt 394'000 Franken genehmigt. Während die anderen Ausgaben im Parlament unbestritten waren, sorgte die Nachtmanager-Stelle für Diskussionen. Die SVP stellte den Antrag, die Ausgabe dafür zu streichen. Fraktionssprecherin Jenny Schweizer sagte, eine zusätzliche verwaltungsinterne Stelle zur Vermittlung sei nicht nötig.

Jo Vergeat, GAB-Grossrätin und Mitinitiantin der Trinkgeld-Initiative, hielt dagegen, dass diese Aufgabe nicht in eine bestehende Stelle beim Präsidialdepartement integriert werden könne. Zudem werde nun Basel ein Modell übernehmen, das in anderen Städten wie Stuttgart gut funktioniere.

Auch die anderen Fraktionen lehnten den Änderungsantrag der SVP ab. Nicole Kuster-Simon (LDP) sagte, ihre Fraktion sehe die Schaffung einer neuen Stelle zwar kritisch, stimme aber im Rahmen einer Pilotphase zu. Schliesslich wurde der SVP-Antrag mit 76 zu 17 Stimmen abgelehnt.

Nach bereits bewilligten Geldern für die Jugend- und Alternativkultur ist der jetzige Grossratsbeschluss der letzte grosse Baustein zur Umsetzung der Volksinitiative «Aktive Basler Jugendkultur stärken» (Trinkgeld-Initiative). Das Basler Stimmvolk nahm diese im November 2020 mit rund 58 Prozent an.