Steuern Basel-Stadt führt vollständig papierlose Online-Steuererklärung ein

ts, sda

1.2.2021 - 12:12

Steuererklärung können in Basel-Stadt künftig vollständig papierlos eingereicht werden. Selbst die handschriftliche Unterschrift ist nicht mehr nötig. (Symbolbild)
Steuererklärung können in Basel-Stadt künftig vollständig papierlos eingereicht werden. Selbst die handschriftliche Unterschrift ist nicht mehr nötig. (Symbolbild)
Keystone

Die Steuererklärung kann im Kanton Basel-Stadt künftig vollständig digital und ohne handschriftliche Unterschrift eingereicht werden. Möglich macht dies das neue Portal «eSteuernBS», das am Montag aufgeschaltet wurde.

Neben der Online-Steuererklärung beinhaltet «eSteuernBS» auch ein elektronisches Steuerkonto. Das neue Angebot bildet eine webbasierte Ergänzung zur bestehenden Steuerdeklarationssoftware BalTax. An einer Online-Medienkonferenz des Finanzdepartements wurde die neue digitale Lösung am Montag als modern, jung und fortschrittlich bezeichnet.

Die Steuererklärung kann in Basel-Stadt schon seit 2004 am Computer ausgefüllt werden. Dank «eSteuernBS» können die wichtigsten Steuergeschäfte nun aber rund um die Uhr elektronisch und völlig papierlos erledigt werden.

Selbst die handschriftliche Unterschrift ist künftig nicht mehr nötig, wie Finanzdirektorin Tanja Soland sagte. Ausfüllen lässt sich die Online-Steuererklärung auch auf dem Tablet oder dem Smartphone.

Belege für die Steuererklärung, die elektronisch vorliegen, können einfach hochgeladen werden werden. Dokumente, die nur in Papierform zur Verfügung stehen, können mit der Foto-App «oBeam» digitalisiert und der Steuererklärung beigefügt werden.

Wer die definitive Steuerberechnung eingereicht hat, erhält automatisch eine Kopie. Zudem wird laut Finanzdepartement die Steuerberechnung erstellt und abgelegt. Im Folgejahr können die Steuerdaten übernommen werde.

Auch in Zukunft auf Papier möglich

Die Steuerdeklarationssoftware «BalTax», die heruntergeladen werden muss, steht den Steuerpflichtigen auch in Zukunft zur Verfügung. Auch ist es weiterhin möglich, die Steuererklärung von Hand auszufüllen und in Papierform einzureichen.

Von dieser Möglichkeit machen indes immer weniger Steuerpflichtige Gebrauch. 2018 waren es nach Auskunft von Steuerverwalterin Silvia Frohofer nur noch rund 13'000. 87'474 von insgesamt 114'053 eingegangenen Steuererklärungen wurden dagegen mit Baltax ausgefüllt.

Als Novum enthält das Portal «eSteuernBS» auch ein elektronisches Steuerkonto. Dieses bietet einen Überblick über bereits geleistete Steuerzahlungen und noch offene Steuerforderungen sowie Zinsbelastungen respektive -gutschriften. Auch können dort Umbuchungen vorgenommen oder Ratenzahlungen beantragt werden.

Aus Gründen des Datenschutzes, der laut Finanzdepartement bei Steuergeschäften oberste Priorität hat, ist die Nutzung des Angebots auf «eSteuernBS» erst nach einer Registrierung im eKonto möglich. Dabei handelt es sich um das zentrale Behördenportal des Kantons Basel-Stadt. Die Infrastruktur wird gemäss Mitteilung vollständig im Kanton betrieben; die Daten befinden sich auf einem Server in der Schweiz.

Aktivierungsschlüssel nötig

Bereits prüft das Finanzdepartement für das neue Steuerportal weitere Ausbauschritte. So sollen Steuerpflichtige beispielsweise dereinst auf eine elektronische Akte zugreifen können, die eingereichte Belege oder zugestellte Dokumente enthält. Auch weitere elektronische Dienstleistungen wie die E-Rechnung stehen zur Diskussion. Ebenfalls die Einführung von «eSteuernBS» für Unternehmen wird gemäss Communiqué geprüft.

Für 2020 hat die Basler Steuerverwaltung 128'468 Steuererklärungen für natürliche Personen verschickt. Wer das neue Online-Angebot gleich ausprobieren will, muss sich indes gedulden. Nötig ist dafür ein Aktivierungsschlüssel, der erst nach der Registrierung im eKonto des Kantons verschickt wird. Das werde ein paar Tage dauern, hiess.

Die Verantwortlichen des Finanzdepartements sind überzeugt, dass die einfachere und kundenfreundliche neue Online-Lösung bei den Steuerpflichtigen gut ankommt. Insbesondere auch die Tatsache, dass kein Drucker mehr nötig ist, dürfte viele zum Umsteigen bewegen.

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