Im Basler De Wette-Schulhaus ist der Unterricht am Montag wieder aufgenommen worden. Der Kanton Basel-Stadt hat sich für Vollklassen entschieden.
Auch im Basler De Wette-Schulhaus gilt trotz Vollklassen-Betriebs die Lösung «Bitte Abstand halten»
Basel-Stadt zieht positives Fazit zum Wiederbeginn in den Schulen
Im Basler De Wette-Schulhaus ist der Unterricht am Montag wieder aufgenommen worden. Der Kanton Basel-Stadt hat sich für Vollklassen entschieden.
Auch im Basler De Wette-Schulhaus gilt trotz Vollklassen-Betriebs die Lösung «Bitte Abstand halten»
Das Basler Erziehungsdepartement gibt sich zufrieden mit dem Wiederbeginn des Präsenzunterrichts an den Volksschulen. Dass nur wenige Schulkinder dem Unterricht ferngeblieben sind, wird als Zeichen des Vertrauens in das Basler Modell mit Vollkassen gewertet.
Die Wiederaufnahme des Unterrichts habe «toll funktioniert», sagte Erziehungsdirektor Conradin Cramer an einem Point de Presse in der Sekundarschule De Wette am Montagmorgen. Als Beleg nannte er die Präsenzzahlen: Lediglich zwei Prozent der Schülerinnen und Schüler seien nicht zum Unterricht erschienen. Es seien also viel mehr erschienen als erwartet, was von grossem Vertrauen der Eltern zeuge.
Auch bei den Lehrpersonen seien nur wenige Absenzen gemeldet worden: Auf der Sekundarstufe I seien sieben Prozent der Lehrerinnen und Lehrer ferngeblieben, auf der Primarstufe gar nur zwei Prozent, sagte Cramer in seiner ersten Bilanz.
Dieter Bauer, Leiter Volksschulen im Erziehungsdepartement, lobte den Einsatz der Lehrerschaft während der Zeit des Fernunterrichts, aus dem man durchaus Lehren auch für die Zukunft nach der Coronakrise ziehen könne. Aber die Schule müsse vor allem vor Ort stattfinden, jetzt sei man wieder dort, wo man sein solle, sagte er.
Ein positives Fazit zog auch Stephan Bühler von der Leitung des De Wette-Schulhauses. In den Gängen habe man die Laufwege der Schülerinnen und Schüler kanalisiert, ein Putzdienst sei den ganzen Tag an der Arbeit. Die Einrichtung der Klassenzimmer habe man aber den Lehrerinnen und Lehrern überlassen.
Klassenzimmer umgestellt
Ein Augenschein bei einer ersten Sekundarschulklasse mit Schülerinnen und Schülern im Alter von 13 und 14 Jahren zeigte, dass sich die Lehrpersonen, um den Zweimeterabstand einhalten zu können, in eine Ecke des Zimmers zurückgezogen haben. Als auffälligste Änderung der Einrichtung sticht eine Bücherwand ins Auge, die sich jetzt durch die Mitte des Zimmers zieht.
Auf Bodenmarkierungen habe man verzichtet, sagte eine Lehrerin, diese wären bei den Schülerinnen und Schülern kaum durchsetzbar gewesen. Die Klasse besteht aus 22 Schülerinnen und Schülern, die eng nebeneinander sitzen. Die Stimmung unter ihnen scheint aber gut zu sein. Sie hätten sich auf den Wiederbeginn gefreut, sagten mehrere Schülerinnen – besonders, um wieder Freundinnen und Freunde treffen zu können.
Anders als beispielsweise die Kantone Zürich und St. Gallen hatte sich Basel-Stadt für eine Wiederaufnahme des Präsenzunterrichts nach regulärem Pensum und mit Vollklassen entschieden. Das Erziehungsdepartement war deswegen von der Freiwilligen Basler Schulsynode, der Standesvereinigung der Lehrerschaft, kritisiert worden.
Gleichzeitig läuft eine Unterschriftensammlung gegen den Schulunterricht mit Vollklassen. Die Petition ist von einer Basler Privatperson lanciert und mittlerweile von rund 1000 Personen unterzeichnet worden.
Auf diese Skepsis angesprochen sagte Cramer, dass es überall unterschiedliche Sichtweisen gebe. Er sei aber überzeugt von der Richtigkeit des Wiederbeginns an den Schulen. Halbklassen hätten das Problem des Abstandhaltens nicht gelöst – im Gegenteil: Die Organisation eines gemischten Modells mit Präsenz- und Fernunterricht hätte die gesamte Energie der Lehrpersonen in Anspruch genommen.
Zurück zur Startseite