Schwerer Kindsmissbrauch Baselbieter Kita-Leiter erhält vier Jahre Gefängnis

SDA/tjb

29.4.2021

Vier Jahre Gefängnis, zehn Jahre Landesverweis und ein lebenslanges Berufsverbot: Das ist das Urteil gegen den einstigen Leiter einer Baselbieter Kita. Er hat drei Kleinkinder sexuell missbraucht.

Ein ehemaliger Betriebsleiter einer Kindertagesstätte in Allschwil BL muss für vier Jahre ins Gefängnis. Das Baselbieter Strafgericht sprach den 36-Jährigen der mehrfachen sexuellen Handlungen mit Kindern und der mehrfachen Schändung schuldig.

Zudem verfügte das Baselbieter Strafgericht neben der unbedingten Freiheitsstrafe auch einen Landesverweis von zehn Jahren für den Deutschen und jede berufliche und aussenberufliche Tätigkeit mit Kindern wird ihm lebenslänglich verboten. Schuldig befand das Gericht den Mann auch wegen mehrfacher Verletzung des Geheim- oder Privatbereichs durch Aufnahmegeräte und mehrfacher Pornografie.

Es handle sich um gravierende Fälle, sagte die Richterin bei der Urteilsbegründung. Der Mann habe sich verwerflich und egoistisch verhalten, indem er jede sich bietende Gelegenheit ausgenutzt habe, um die Kinder sexuell zu missbrauchen.

Das Gericht sah den sexuellen Missbrauch von drei Kindern im Alter von zwei, drei und vier Jahren in der Kita als erwiesen an. Freigesprochen wurde er vom Missbrauchsvorwurf an einem Einjährigen. In diesem Fall würden Beweise fehlen, sagte die Richterin.

Der in Lörrach (D) aufgewachsene Mann gab bei der Hauptverhandlung vergangenen Donnerstag zu, in der Kita einen damals zweijährigen Buben beim Wechseln der Windeln und auch im Schlafraum sexuell missbraucht zu haben. Die Übergriffe auf den Zweijährigen hielt er fotografisch fest. Auf dem Laptop und auf dem Handy des Beschuldigten fanden die Ermittler 50 Fotos des teilweise nackten Jungen.

Der nicht vorbestrafte und in Deutschland staatlich anerkannte Erzieher war am 6. Dezember 2019 in der Kita in Allschwil festgenommen worden. Zuvor hatte eine Arbeitskollegin ihn in flagranti bei einem sexuellen Übergriff an einem damals vierjährigen Buben erwischt.

Der 36-jährige lebte seit 2013 in Basel und befindet sich seit April 2020 im vorzeitigen Strafvollzug in der Justizvollzugsanstalt Bostadel ZG.