Der Baselbieter Landrat befürwortet die Einführung eines Mammografie-Screening-Programms zur frühzeitigen Erkennung von Brustkrebs bei Frauen. Mit 57 zu 18 Stimmen bei 10 Enthaltungen überwies das Parlament eine entsprechende Motion von Pascale Meschberger (SP) an die Regierung.
Keystone-SDA, scmi, sda
16.03.2023, 15:55
SDA
Der Regierungsrat wird nun damit beauftragt, ein Programm zu erarbeiten, wie es bereits in anderen Kantonen besteht. Frauen ab 50 Jahren sollen alle zwei Jahre eingeladen werden, eine Mammografie durchführen zu lassen. Ohne ein solches Programm übernehmen die Krankenkassen die Kosten nur dann, wenn ein hohes familiäres oder persönliches Risiko für Brustkrebs besteht, wie es in der Motion heisst.
Mit einer franchise-befreiten Kostenübernahme in einem kantonalen Programm könnten hingegen alle Frauen unabhängig vom sozialen Status oder Risikoprofil eine präventive Untersuchung durchführen. «Wir sollten die Frauen gleich behandeln wie in anderen Kantonen – es geht ums Lebendige», sagte die Motionärin Meschberger.
Der Regierungsrat hielt in seiner Antwort fest dass die Wirksamkeit von Mammografie-Screening-Programmen hinreichend gesichert sei. Er wolle aber auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse über Vor- und Nachteile die Einführung eines solchen Programms prüfen und dem Landrat berichten. Daher wolle die Regierung die Motion als Postulat entgegennehmen, wie Gesundheitsdirektor Thomas Weber (SVP) erklärte.
Es bleibt bei der verbindlicheren Motion
Unbestritten bei allen Fraktionen war, dass bei der Brustkrebs-Prävention Handlungsbedarf besteht. Die Diskussion im Parlament war formeller Art: Der Landrat debattierte intensiv darüber, ob diese Forderung als Motion oder als Postulat überwiesen werden soll.
Für Letzteres plädierte unter anderem Christina Jeanneret-Gris von der FDP-Fraktion. Sie befürwortete ein solches Programm, sprach sich aber dafür aus, zunächst einige medizinische Punkte im Rahmen eines Postulats abzuklären. Für die Überweisung als Motion sprachen sich Sprechende quer durch verschiedene Fraktionen aus – von den Grünen bis zur SVP.
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