Nach der Vernehmlassung zum baselstädtischen Richtplan hat die Regierung den umstrittenen Westring-Autobahntunnel in den Plan aufgenommen, der eine Perspektive bis ins Jahr 2035 hat. Kritik am Flughafen-Bahnanschluss und am Tramausbau weist sie zurück.
Die öffentliche Vernehmlassung zur kantonalen Richtplananpassung Mobilität hatte im Herbst 2018 stattgefunden, und der Bund hatte Ende Mai 2019 positive Rückmeldung gegeben. Die Regierung rechnet bis 2035 mit zusätzlichen 20'000 Einwohnern und 30'000 Arbeitsplätzen im Stadtkanton, wie sie am Dienstag mitteilte.
Bislang nicht im Richtplan enthalten gewesen seien «Überlegungen zum Westring», welche die beiden Basel und der Bund erarbeitet und im November 2018 publiziert hatten. Als Westring bezeichnet wird eine «mögliche Autobahnverbindung zwischen dem Raum Hagnau und der Nordtangente».
In der Westring-Idee geht auch der Gundelitunnel auf, ein 60er-Jahre-Autobahnanschluss-Projekt, das im Grossen Rat mehrfach für rote Köpfe gesorgt hatte. Der Westring sei nun «neu textlich im Richtplan enthalten», hält die Regierung nun knapp fest.
Zur geplanten Schienenanbindung des Flughafens berichtet sie von «kritischen Rückmeldungen», die mehr Flugverkehr und so mehr Emissionen befürchteten. Die Regierung weist diese Kritik zurück: Passagiere und Flughafenpersonal sollten besser per ÖV statt mit dem Auto zum EuroAirport gelangen können, argumentiert sie.
Kritik sei teils auch zur Tramnetzentwicklung eingegangen und stattdessen ein Busnetz-Ausbau angeregt worden. Das Tram verbinde jedoch die Quartiere und die umliegenden Gemeinden schneller mit dem Stadtzentrum. Der Tramausbau bringe zudem mehr Flexibilität.
Den eigentlichen kantonalen Richtplan hatte die baselstädtische Regierung anhand der eingegangenen Vernehmlassungs-Stellungnahmen retuschiert und im September 2018 erlassen, womit er behördenverbindlich ist. Schon damals waren zu den Schwerpunkten Mobilität und Umwelt Anpassungen angekündigt worden.
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