Nordschweiz Basler Regierung setzt wegen drohendem Energiemangel Krisenstab ein

yedu, sda

26.8.2022 - 14:21

Die Industriellen Werke Basel (IWB) sind gemäss Regierungsangaben auf eine möglichen Energiemangel vorbereitet.
Die Industriellen Werke Basel (IWB) sind gemäss Regierungsangaben auf eine möglichen Energiemangel vorbereitet.
Keystone

Da im Winter ein Energiemangel droht, hat die Basler Regierung einen Sonderstab ins Leben gerufen. Der Kanton Basel-Stadt will zeitnah eigene Massnahmen erarbeiten, damit in der kantonalen Verwaltung Energie eingespart werden kann.

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Der Strategiestab «Mangellage Strom und Gas» ist unter dem Dach der Kantonalen Krisenorganisation eingerichtet worden. Dem Sonderstab gehören unter anderem Kaspar Sutter (SP), Vorsteher des Departements Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU), und Justiz- und Sicherheitsdirektorin Stephanie Eymann (LDP) an.

Die Situation sei sehr angespannt und die Unsicherheit gross, sagte Sutter am Freitag vor den Medien. «Deshalb müssen wir uns vorbereiten.» Wie Eymann ergänzte, hat der Strategiestab präventiven Charakter.

Die Industriellen Werke Basel (IWB) als Energieversorgerin sind gemäss deren CEO Claus Schmidt auf eine mögliche Strom- und Gasmangellage vorbereitet. So würden die IWB in der Fernwärmeversorgung Vorbereitungen treffen, um den Anteil von Erdgas teilweise auf Öl umzustellen.

Seit Kriegsbeginn in der Ukraine seien bei den IWB intern sieben Arbeitsgruppen gebildet worden, die die Lage analysieren und Vorbereitungen treffen würden, sagte Schmidt.

Gasverbrauch um 45 Prozent reduziert

Der Kanton Basel-Stadt will laut Sutter zeitnah eigene Massnahmen erarbeiten, um den Energieverbrauch in der kantonalen Verwaltung zu reduzieren. Er rät der Bevölkerung, bereits jetzt mit dem Sparen anzufangen. «Alles, was wir jetzt einsparen, hilft uns im Winter.»

Die Krise zeige, dass die Energiepolitik des Stadtkantons richtig sei, sagte Sutter. Der Kanton setze seit Jahrzehnten auf Stromeffizienz und Dekarbonisierung. So investiere Basel-Stadt momentan eine halbe Milliarde Franken in den Ausbau der Fernwärme. «In den letzten zehn Jahren ist der Gasverbrauch um 45 Prozent zurückgegangen und der Stromverbrauch um 17 Prozent», sagte Sutter.

Bund, Wirtschaft und Private sollen auf freiwilliger Basis im Winterhalbjahr 2022/2023 15 Prozent weniger Gas verbrauchen, um einer Mangellage vorzubeugen. Dieses Ziel hat der Bundesrat am Mittwoch beschlossen. Falls das Gas trotzdem knapp würde, wären Verbrauchsverbote denkbar.