Der Basler Grosse Rat will im Kanton Basel-Stadt eine Elternzeit einführen. Er hat am Mittwoch eine SP-Motion knapp an die Regierung zur Berichterstattung überwiesen.
Die Motion zweier SP-Grossrätinnen fordert im Kanton Basel-Stadt eine Elternzeit nach den Empfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Familienfragen (EKFF). Demnach soll der Stadtkanton zu den heute bereits bestehenden 14 Wochen Mutterschaftsurlaub 24 Wochen bezahlte Elternzeit einzuführen.
Von den 24 Wochen soll der Vater acht Wochen beziehen, die verbleibenden 16 Wochen sollen die Eltern frei unter sich aufteilen können. Die Elternzeit kann zwischen der Geburt und der Einschulung des Kindes bezogen werden können.
Die Motion wurde vom Grossen Rat am Mittwoch mit 50 gegen 47 Stimmen an die Regierung zur Berichterstattung überwiesen.
Regierung hat drei Monate Zeit
Für eine Elternzeit votierten neben der SP das Grüne Bündnis und die GLP. Eine Elternzeit stärke die psychische und physische Gesundheit der Mütter, hiess es seitens der Befürwortenden. Zudem sehe es auf Bundesebene nicht danach aus, dass eine Elternzeit eine Chance habe. Man solle als progressiver Kanton in dieser Angelegenheit vorwärts machen, sagte eine SP-Grossrätin.
Dagegen waren FDP, SVP, CVP und EVP. Es sei nicht Aufgabe des Kantons, eine Elternzeit einzuführen. Ausserdem sei auf nationaler Ebene ein Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen in Planung.
Die Basler Regierung hat nun drei Monate Zeit, Stellung zur Motion zu nehmen und allenfalls Antrag auf Umsetzung zu stellen.
Zurück zur Startseite