Die in der Mess- und Automatisierungstechnik tätige Endress+Hauser-Gruppe hat 2019 nicht nur den Umsatz, sondern auch den Gewinn deutlich steigern können. Für die Bewältigung der Coronakrise sieht sich das Familienunternehmen mit Sitz in Reinach BL gut gerüstet.
Während das weltweit tätige Unternehmen im vergangenen Jahr seinen Umsatz um 8 Prozent auf 2,652 Milliarden steigern konnte, stieg der Gewinn gar um 14,3 Prozent: Endress+Hauser vermeldete am Dienstag ein Ergebnis nach Steuern von 265,9 Millionen Euro. Mit zum Anstieg beigetragen hat auch die Unternehmenssteuerreform in der Schweiz, wie es im Communiqué heisst.
Die Verantwortlichen sprachen in der Mitteilung von einem «guten Jahr». Das Wachstum sei 2019 breit abgestützt und ausgewogen gewesen.
Für das Umsatzplus hätten indes nicht Grossaufträge, sondern kleinere und mittlere Projekte gesorgt. Zu den Produkten der Gruppe zählen Sensoren, Geräte, Systeme und Dienstleistungen für Füllstand-, Durchfluss-, Druck- und Temperaturmessung sowie Analyse und Messwertregistrierung.
Wachstum in fast allen Regionen
Zulegen konnte Endress+Hauser im vergangenen Jahr mit Ausnahme von Afrika/Naher Osten in allen Regionen. Das stärkste Wachstum wurde in der Region Asien/Pazifik verzeichnet , wo der Umsatz um 17 Prozent auf 772 Millionen Euro anstieg. Im grössten Markt Europa resultierte mit 1,182 Milliarden Euro ein Plus von 5,2 Prozent, derweil Amerika um 6 Prozent auf 588 Millionen Euro zulegte.
Umsatzmässig wichtigstes Land sind für die Gruppe die USA, dicht gefolgt von China, das letztes Jahr Deutschland vom zweiten Platz verdrängt hatte. 2019 erzielte Endress+Hauser ein Betriebsergebnis (EBIT) von 343,4 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 3,9 Prozent gegenüber 31,4 Prozent im Vorjahr.
Eine der Grundlagen seines Erfolgs sieht das Unternehmen in seiner Innovationskraft. 2019 wurden 318 Entwicklungen zum Patent angemeldet. 7,6 Prozent des Umsatzes fliessen in Forschung und Entwicklung.
400 neue Stellen
Endress+Hauser schuf auch im vergangenen Jahr zahlreiche neue Stellen. Die Zahl der Mitarbeitenden stieg rund um den Globus um 400 auf 14'328 Personen. In der trinationalen Region Basel beschäftigt das Unternehmen 5048 Personen, 191 mehr als im Vorjahr. In der Schweiz stiegt die Zahl der Mitarbeitenden um 80 auf 1874 Personen.
Ins laufende Jahr ist Endress+Hauser gemäss der Mitteilung mit einem nochmals höheren Auftragsbestand gestartet. Wie sich nun die Corona-Krise auswirkt, lasse sich noch nicht abschätzen. Sie werde jedoch auch bei Endress+Hauser Spuren hinterlassen.
Das Unternehmen sieht sich jedoch für die Bewältigung der Krise gut gerüstet. Endress+Hauser sei praktisch frei von Bankschulden und verfüge über ein Liquiditätspolster von fast 800 Millionen Euro. Um die Beschäftigung zu sichern, sei die Gesellschafterfamilie auch bereit, einen Gewinnrückgang in Kauf zu nehmen, heisst es in der Mitteilung.
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