Schweiz – Sri Lanka Illegale Adoptionen: Kanton Solothurn unterstützt Betroffene

SDA

27.2.2020 - 14:02

Die Solothurner Behörden wollen Personen, die als Kinder in den Jahren 1973 bis 1997 aus Sri Lanka adoptiert wurden, bei der Aufarbeitung der Herkunft unbürokratisch unterstützen. Hunderte Kinder aus Sri Lanka wurden teils illegal adoptiert.

Einen Bericht zur Adoptionspraxis habe der Regierungsrat mit Betroffenheit zur Kenntnis genommen, teilte die Staatskanzlei am Donnerstag mit. Der Kanton sei zwar nicht Gegenstand der Untersuchung im Auftrag des Bundesamts Justiz. Es sei jedoch anzunehmen, dass es auch im Kanton Solothurn Fälle gebe.

Der Bericht der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) zeigt, dass die überwiegende Mehrzahl der untersuchten Adoptionen durch eine unseriöse oder gar illegale Vermittlung zu Stande gekommen sei.

Private Vermittlungsstellen hätten systematisch gesetzliche Vorgaben missachtet, die zuständigen Behörden hätten ungenügend kontrolliert und eindeutige Hinweise ignoriert.

Betroffene Personen im Kanton Solothurn erhalten Hilfe beim Amt für soziale Sicherheit, um ihre Geschichte aufarbeiten zu können. Sie können auch mit dem Verein «back to the roots» Kontakt aufnehmen, wie die Staatskanzlei festhält.

Dieser Verein übernimmt Interessenvertretungen für Adoptierte aus Sri Lanka und bietet eine Plattform, damit sich Betroffene austauschen und gegenseitig helfen können. Der Regierungsrat unterstützte das Engagement des Vereins im vergangenen Jahr mit einem Beitrag von rund 7000 Franken aus dem Lotteriefonds.

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