Verwaltung Kanton Basel-Stadt will Attraktivität als Arbeitgeber steigern

scmi, sda

28.6.2024 - 11:47

Vorgeburtenurlaub, also drei Wochen Schwangerschaftsurlaub vor dem berechneten Geburtstermin, ist eine von mehreren Massnahmen, mit denen der Kanton die Attraktivität als Arbeitgeber steigern möchte. (Archivbild)
Vorgeburtenurlaub, also drei Wochen Schwangerschaftsurlaub vor dem berechneten Geburtstermin, ist eine von mehreren Massnahmen, mit denen der Kanton die Attraktivität als Arbeitgeber steigern möchte. (Archivbild)
Keystone

Der Kanton Basel-Stadt will als Reaktion auf eine Mitarbeiterbefragung seine Attraktivität als Arbeitgeber steigern. Er hat dazu Massnahmen beschlossen, die innert zwei Jahren umgesetzt werden sollen. Dazu gehören ein Vorgeburtsurlaub, Vermittlungsprämien, höhere Löhne für Lernende und Entschädigungen für die Umkleidezeit.

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«Auch wir spüren den Fachkräftemangel, aber nicht überall gleich», sagte Finanzdirektorin Tanja Soland (SP) am Freitag vor den Medien. So seien etwa in bestimmten Bereiche der Informatik, des Ingenieurwesens und der Sanität manche Stellen schwierig zu besetzen, erklärte Projektleiterin Toya Krummenacher.

Als Pilotversuch sollen Mitarbeitende eine finanzielle Anerkennung von 1000 Franken erhalten, wenn sie jemanden in einem vom Fachkräftemangel besonders betroffenen Bereich vermitteln können. Mit dem Urlaub für werdende Mütter drei Wochen vor dem berechneten Geburtstermin will die Regierung eine politische Forderung aus dem Parlament erfüllen. In der Folge würde der Mutterschaftsurlaub 19 Wochen betragen. Ziel ist eine Umsetzung per Januar 2025.

Die Entschädigung für die Umkleidezeiten betrifft vor allem die Blaulichtorganisationen. Die Regierung rechnet mit Mehrkosten von 720'000 Franken, die dem Grossen Rat vorgelegt werden.

Verbesserungswünsche bei Lohn und Gesundheit

Bei Stellen ohne Ausbildungsvoraussetzung sollen die Anfangslöhne um 250 bis 300 Franken pro Monat angehoben werden. Dies betreffe zum Beispiel Jobs bei der Reinigung, Museumsaufsicht oder bei Personen, die das pädagogisch ausgebildeten Personals in Tagesstrukturen unterstützen, sagte Samir Stroh, Leiter Human Resources beim Kanton.

Rund die Hälfte der Mitarbeitenden des Kantons beteiligten sich dieses Jahr an der ersten gesamtkantonalen Befragung, die von einer externen Firma durchgeführt wurde. Dabei bezeichnen sich 65 Prozent der Befragten als zufrieden, 19 Prozent als eher zufrieden. Verbesserungspotenzial sehen sie bei den Themen Entlöhnung, Gesundheit und Personalentwicklung.