Die momentan tiefen Zahlen von Asylsuchenden haben Auswirkungen auf die Asyl-Infrastruktur des Kantons Solothurn: Der Betrieb des Durchgangszentrums auf dem Oberbalmberg wird im Februar 2020 eingestellt und dafür in Selzach ein früheres Zentrum wiedereröffnet.
Derzeit würden weniger aktive Strukturen benötigt, dennoch sei eine genügende Schwankungstauglichkeit erforderlich, beschreibt die Solothurner Staatskanzlei die Situation in einer Mitteilung vom Freitag. Gleichzeitig sollen die Veränderungen dazu genutzt werden, eine bessere Durchmischung der verschiedenen Personengruppen zu erzielen.
Während der vergangenen Jahre mit starker Zuwanderung waren Zentren, die nur allein reisenden Männern eine Unterkunft boten, nicht zu vermeiden. Gemäss Kanton ist es schwieriger, in solchen Zentren einen ruhigen Betrieb zu gewährleisten. Entsprechend soll künftig auf solche reinen Männer-Unterkünfte verzichtet werden.
Das neue Durchgangszentrum in der kantonseigenen Liegenschaft Villa Schläfli in Selzach sei für alle Personengruppen geeignet und lasse die angestrebte Durchmischung zu. Eine aktive Zusammenarbeit mit der Gemeinde sei gewährleistet. Diese wird von der Aufnahme von Asylsuchenden entlastet, ebenso die Sozialregion Oberer Leberberg.
Nach der Eröffnung des Bundesasylzentrums Flumenthal SO von Mitte September muss der Kanton Solothurn derzeit weniger Asylbewerber aufnehmen. In Flumenthal warten die Asylsuchenden auf ihren Asyl- oder Rekursentscheid, auf die Überstellung in den zuständigen Dublin-Staat oder auf die Rückkehr in ihr Herkunftsland.
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