Ein Jahr nach dem Wintersturm Burglind laufen die Wiederherstellungsarbeiten im Wald in Kestenholz SO auf Hochtouren. Wegen des Klimawandels werden gegenüber Trockenheit und Wärme robustere Baumarten gepflanzt. Der Kanton investiert 2 Millionen Franken.
Der Wintersturm war am 3. Januar 2018 über die Schweiz gefegt. Im Kanton Solothurn zerstörte der Sturm auf 200 Hektaren Wald rund 70 Prozent einer jährlichen Holznutzung. Dies entspricht 125'000 Kubikmeter Holz.
Überdurchschnittlich stark betroffen waren das Aaregäu sowie das Niederamt. Im Forstrevier Oberes Gäu fiel dem Sturm die 4,5-fache Jahresnutzung zum Opfer, wie die Solothurner Staatskanzlei am Montag weiter mitteilte.
Waldeigentümer und Forstdienste sollen im Kanton nun auf die veränderten Umweltbedingungen reagieren. Die alten Rezepte seien noch immer aktuell, hält das kantonale Amt für Wald, Jagd und Fischerei fest. Es gehe darum, eine möglichst breite Baumartenpalette anzupflanzen, um so das Risiko von Ausfällen zu verringern.
Eichen, Hagebuchen, Lärchen und Douglasien sollten bevorzugt hochgezogen werden. Diese Arten seien gegenüber Trockenheit und Wärme widerstandsfähiger.
Ein einzelner heisser und trockener Sommer ist für das Ökosystem Wald gemäss Kanton nicht problematisch. 2018 sei jedoch bereits der dritte extrem warme Sommer in kurzer Zeit gewesen. Die markante Zunahme der Sommerwärme seit den 1980er Jahren sei eines der klaren Signale der laufenden Klimaänderung.
84 Projekte für den Wald
Die Wiederherstellung der vom Sturm geschädigten Waldflächen schreiten voran. Die Revierförster arbeiteten 84 Projekte für die Waldwiederherstellung sowie 28 Projekte zur Instandstellung von Waldwegen aus. Der Regierungsrat bewilligte die Projekte im März und stellte rund 2 Millionen Franken zur Verfügung.
Im Winter 2018/19 wurde gemäss Angaben des Kantons zum ersten Mal seit Menschengedenken an vielen Orten im Jura ein grossflächiges Absterben von alten, kräftigen Weisstannen beobachtet.
Im vergangenen Sommer warfen die Buchen aufgrund der Trockenheit vorzeitig ihr Laub ab. Ob und wie sie die Trockenperiode überlebt hätten, werde man bald sehen. Als Folge der Schwächung durch Sturm und Trockenheit nahm der Borkenkäferbefall im Herbst 2018 massiv zu.
Zurück zur Startseite