Gewerkschaften Konfliktreiche GAV- und Lohnverhandlungen am Theater Basel

dosp, sda

1.6.2023 - 09:09

Das Basler Ballett (hier bei der Produktion "Explosiv") will höhere Gagen.
Das Basler Ballett (hier bei der Produktion "Explosiv") will höhere Gagen.
Keystone

Am Theater Basel starten GAV-Verhandlungen mit dem technischen Personal. Anders als beim schwelenden Lohnstreit beim Ballett-Ensemble geben sich die Gewerkschaften Unia und VPOD hier zuversichtlich, wie sie am Donnerstag mitteilten.

dosp, sda

Der neue GAV werde bei offenen Verhandlungen geschmiedet, schreiben die Gewerkschaften. Das heisst, dass die Verhandlungen nicht nur von Gewerkschaftsfunktionärinnen und -funktionären, sondern von den Mitarbeitenden selber geführt würden, was eine Premiere darstelle.

Die Gewerkschaften gehen nach eigenen Angaben zuversichtlich in die Verhandlungen hinein. Anders sieht dies beim Ballettensemble aus, wo in den vergangenen Wochen ein Lohnstreit losgetreten wurde, der bei einer Protestaktion an der Premiere des Ballettabends «Explosiv» am 26. Mai seinen vorläufigen Höhepunkt erreicht hatte.

Die Gewerkschaft Unia verlangt zusammen mit Mitgliedern der Compagnie eine Anhebung des Mindestgage auf 5300 Franken pro Monat, wie er gemäss Gewerkschaftsaussagen an der grossen Opernhäusern in Zürich gelte.

Fronten verhärtet

Das Theater Basel wiederum vergleicht sich finanziell lieber mit den Dreispartenhäusern in Bern, Luzern und St. Gallen. Mit einem aktuellen Mindestlohn von 4500 Franken liege das Basler Haus über den genannten Bühnen. Ausserdem würde bis 2024 die Durchschnittsgage auf 4900 Franken – zuzüglich 13. Monatsgehalt – erhöht.

Die Fronten scheinen anders als beim technischen Personal beim Ballett gegenwärtig unversöhnlich zu sein. Die Gewerkschaft wirft dem Theater eine Verweigerungshaltung vor, wie sie in einer Medienmitteilung schreibt.

Das Theater wiederum will gar nicht mit der Unia verhandeln. «Die Unia ist nicht Vertragspartnerin des GAV Kunst und somit – nach unserem aktuellen Kenntnisstand – nicht legitimiert, als Verhandlungspartnerin aufzutreten», heisst es in einer Stellungnahme auf der Website des Theaters.