Grossrat AG Lenzburg AG und Windisch AG sind neue Mittelschul-Standorte

ga, sda

5.3.2024 - 11:37

Der Kanton Aargau reagiert auf die steigenden Zahl der Mittelschülerinnen und Mittelschüler: Er plant im Grundsatz zwei neue Kantonsschulen in Lenzburg und Windisch. (Symbolbild)
Der Kanton Aargau reagiert auf die steigenden Zahl der Mittelschülerinnen und Mittelschüler: Er plant im Grundsatz zwei neue Kantonsschulen in Lenzburg und Windisch. (Symbolbild)
Keystone

Im Kanton Aargau sind Lenzburg und Windisch auf dem Papier neu Mittelschul-Standorte. Diesen Grundsatzentscheid hat der Grosser Rat am Dienstag gefällt. Damit reagiert der Kanton Aargau auf die stark steigenden Schülerzahlen bis ins Jahr 2050.

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Die neuen Standorte seien notwendig, weil das Mittelschulsystem des Kantons die Grenzen seiner räumlichen Kapazitäten erreicht und teilweise überschritten habe, hiess es in der Botschaft des Regierungsrats. Die bestehenden sechs Kantonsschulen seien im Schuljahr 2023/23 zu durchschnittlich 112 Prozent ausgelastet.

Die Gründe für den Anstieg der Schülerzahlen sind neben dem Bevölkerungswachstum auch ein moderater Anstieg der Maturitätsquote. Neben den beiden möglichen Standorten für zwei neue Mittelschulen ist auch ein Ausbau der Alten Kantonsschule in Aarau sowie der Kantonsschule in Wohlen geplant.

Bürgerliche warnen vor den Kosten

Das Konzept des Regierungsrats stiess im Parlament im Grundsatz auf Zustimmung. Die Bürgerlichen wiesen jedoch auf die mit den neuen Schulen verbundenen hohen Kosten hin. Sie regten einen etappenweisen Ausbau an. Die SP betonte, dass der Kanton Aargau 50 Jahre lang nicht in Schulbauten investiert habe und einzig auf Provisorien gesetzt habe. Dies hole den Kanton nun ein.

Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) sagte, eine langfristige Planung sei wichtig. Die Zeit der Provisorien müsse jedoch vorbei sein. Es gehe jetzt nur darum, eine Strategie bis ins Jahr 2050 festzulegen. Die Mittelschulen in Lenzburg und Windisch würden jedoch nicht vor dem Jahr 2035 eröffnet sein.

Kritik im Parlament gab es an der Schätzung des Regierungsrats, wonach die Maturitätsquote von derzeit 17,2 Prozent auf 21 Prozent im Jahr 2050 steigen soll. FDP und SVP scheiterten mit der Forderung knapp, dass der Regierungsrat zeigen soll, wie die Maturitätsquote auf dem derzeitigen, im schweizweiten Vergleich tiefen Niveau begrenzt werden kann.

Der Grosse Rat hiess die Schulgesetzänderung mit den beiden neuen Standorten ohne Gegenstimme gut.

Zuerst kommt das Fricktal

Die Standorte von Mittelschulen hat im von Regionen geprägten Kanton Aargau eine besondere Bedeutung. In Stein im Fricktal wird ein Neubau der Mittelschule hochgezogen. Es geht um Investitionen von mehr als 60 Millionen Franken. Nach dem Bezug des Neubaus auf dem Areal Neumatt Ost per Schuljahr 2029/30 wird die Schule 44 Abteilungen zählen.

Der Grosse Rat legte im November 2011 die Gemeinde Stein als Schulstandort fest. Zur Diskussion stand auch Rheinfelden. Schülerinnen und Schüler aus dem Raum nördlich des Jurakamms werden die neue Mittelschule besuchen.