Tramverbindung Margarethenstich-Tramstrecke bekommt Baubewilligung vom Bund

SDA

25.6.2019 - 16:13

Der Margarethenstich, entlang dessen die Kantonsgrenze von Basel-Stadt und Basel-Landschaft verläuft. Eine neue Tramverbindung ist nach dem Baselbieter Volksnein zur Finanzierung nie definitiv beerdigt worden. (Archivbild)
Der Margarethenstich, entlang dessen die Kantonsgrenze von Basel-Stadt und Basel-Landschaft verläuft. Eine neue Tramverbindung ist nach dem Baselbieter Volksnein zur Finanzierung nie definitiv beerdigt worden. (Archivbild)
Source: Keystone/GEORGIOS KEFALAS

Knapp zwei Jahre nach dem Nein der Baselbieter Stimmberechtigten zur Mitfinanzierung der Margarethenstich-Tramstrecke hat das Projekt vom Bund die Baubewilligung erhalten. Basel-Stadt legt diese in die Schublade für einen allfälligen späteren neuen Anlauf.

Der Margarethenstich liegt am Fuss des Margarethenhügels zwischen Binningen BL und Basel. 365 Meter neue Schienen hätten dort eine schnellere und direkte ÖV-Verbindung aus dem Leimental zum Bahnhof SBB ermöglichen sollen. Die Gleise waren fast ausschliesslich auf Stadtboden geplant; vorgesehen waren Tramlinien-Rochaden.

Im September 2017 lehnte das Baselbiet seinen 14-Millionen-Beitrag daran in einer Referendumsabstimmung mit 57 Prozent Nein-Stimmen ab. Den Verpflichtungskredit hatte zuvor das Parlament mit grossem Mehr bewilligt.

Schon im Januar 2015 hatte der Grosse Rat Basel-Stadt 11,4 Millionen Franken abgesegnet. Vom Bund war zudem ein Beitrag von 40 Prozent erwartet, und die Baselland Transport (BLT) sollte zwei Millionen beisteuern.

Bundes-OK auf Vorrat

Mit Datum vom Dienstag hat nun der Margarethenstich-Abschnitt vom Bundesamt für Verkehr (BAV) die «Plangenehmigungsverfügung» erhalten, wie ein BAV-Sprecher gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Diese Baubewilligung erteilt der Bund unabhängig von der Finanzierung eines Projektes nach dessen sachlicher Prüfung.

Im baselstädtischen Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) löst das grüne Licht für das abgelehnte Tramprojekt an der Kantonsgrenze nun keine neue Aktivität aus. Ein BVD-Sprecher verwies auf deren zehnjährige Gültigkeit. Der Stadtkanton habe das Gesuch nicht zurückgezogen, weil erneutes Einreichen umständlicher und teurer wäre.

In Basel-Stadt geht man laut BVD vom Bedarf für jenen Gleisabschnitt aus, weshalb man die Baubewilligung quasi auf Vorrat abgeholt habe. Denkbar sei, das im Zuge eines wegen SBB-Plänen angedachten Neubaus der Margarethenbrücke bei der Basler Markthalle allenfalls auch der zuführende Margarethenstich nochmals diskutiert werden könnte – nach einer ausreichenden Anstandsfrist.

Dass der Margarethenstich nicht ganz tot ist, war bereits im Januar 2019 bei der Präsentation des Tram-Netzplans der baselstädtischen Regierung mit drei neuen Gleisabschnitten im Klybeck, Claragraben und Petersgraben erkennbar: Dort ist er als «Direktanbindung Leimental-Bahnhof SBB West» im Kleingedruckten aufgelistet.

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