Öffentlicher Verkehr Marode Tramgleise – Bankverein-Kreuzung in Basel gesperrt

Die Tramgleise bei der Bankverein-Kreuzung in Basel befinden sich in einem derart schlechten Zustand, dass die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB) Notmassnahmen ergreifen. Der wichtige Knotenpunkt wird deshalb während mehrerer Tage vollständig gesperrt.

Die Kreuzung wird schon ab Mittwochabend um 20 Uhr für den Tramverkehr gesperrt, hiess es am Mittwoch an einer kurzfristig einberufenen Medienkonferenz der BVB. Wenn die vorgesehenen Sanierungsarbeiten wie geplant verlaufen, können die Trams die Kreuzung am Samstag ab Betriebsbeginn wieder befahren.

Gesamtsanierung für Herbst geplant

Mit sieben Tramlinien ist die Bankverein-Kreuzung einer der wichtigsten Knotenpunkte auf dem Netz der BVB. Dass sich die Gleise dort in einem schlechten Zustand befinden, ist den Verantwortlichen der BVB schon länger bekannt. Deshalb war für die kommenden Herbstferien auch eine Gesamtsanierung der 1994 letztmals erneuerten Gleisanlagen geplant – Kostenpunkt: 1,5 Millionen Franken.

In den letzten Monaten habe sich jedoch der Gleiszustand deutlich verschlechtert, sagte BVB-Geschäftsleitungsmitlied Ramon Oppikofer vor den Medien. Möglicherweise haben sich seinen Angaben gemäss auch die laufenden Bauarbeiten am Parking für das Kunstmuseum negativ auf die ohnehin schon maroden Gleise ausgewirkt.

Ab Mitte Mai hatten die BVB zunächst versucht, die Gleisanlagen mit Temporeduktionen bis zur geplanten Sanierung am Leben zu erhalten. Zunächst durften die Trams die Kreuzung statt mit 15 km/h nur noch mit 10 km/h befahren. Als dann das Höchsttempo auf 5 km/h gesenkt wurde, schränkte dies den Trambetrieb zu stark ein – es bildeten sich lange Tramstaus.

Sondierungen im Untergrund

Sondierungsarbeiten im Untergrund zeigten Ende Mai, dass sich die Gleisanlagen in einem noch schlechteren Zustand befinden als bisher bekannt. Deshalb beschlossen BVB am Dienstag Notmassnahmen. Auf einem Perimeter von 90 Metern wird nun der Unterbau notdürftig so saniert, dass die Gleise wieder fest verankert werden können.

Ohne diese Sofortmassnahmen hätten die BVB ein Sicherheitsproblem. Nach Angaben Oppikofers bestand das Riskio, dass es zu Gleisbrüchen oder Entgleisungen gekommen wäre.

Die Kosten für die Notmassnahmen werden auf 300'000 bis 400'000 Franken veranschlagt. Ausgeführt werden die Arbeiten im Dreischichtbetrieb rund um die Uhr. Die Verantwortlichen gehen davon aus, dass die Trams die Kreuzung danach bis der Gesamtsanierung im Herbst wieder normal befahren können.

Die Notmassnahmen stellen die BVB vor grosse Herausforderungen. Derzeit sind auch am Centralbahnplatz grosse Bauarbeiten im Gang. Die Vollsperrung der Bankverein-Kreuzung erfordert Umleitungen von verschiedenen Tramlinien. Teils gilt das gleiche Regime wie während der Fasnacht oder bei früheren Bauarbeiten.

SDA