NordschweizNur mässiger Rückgang der Zuschauerzahlen am Theater Basel
dosp, sda
6.12.2022 - 13:11
Mit einem Minus 15 Prozent im Vergleich zum Zehnjahresdurchschnitt hat sich am Theater Basel der Rückgang der Zuschauerinnen- und Zuschauerzahlen in der vergangenen Spielzeit 2021/2022 in Grenzen gehalten. Als erfreulich wertet das Dreispartenhaus, dass es ein zunehmend jüngeres Publikum anzuziehen vermag.
6.12.2022 - 13:11
SDA
Die Spielzeit 2021/2022 sei weiterhin von der Corona-Pandemie geprägt gewesen, sagte Intendant Benedikt von Peter an Dienstag an einer Medienkonferenz zur Saisonbilanz. Dabei seien behördlich verfügte Einschränkungen weniger ins Gewicht gefallen als Erkrankungen im Ensemble. Diese hätten 38 ausgefallene Vorstellung zur Folge gehabt.
Die Zahl der verkauften Eintritte betrug 148'155 – 15 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt von rund 175'000. Wenn man die Rechnungen um die ausgefallenen Vorstellungen bereinigt, dann betrug der Rückgang lediglich noch 10 Prozent. Die durchschnittliche Auslastung betrug 61,4 Prozent.
Alexander Kraus, Direktor Finanzen und Verwaltung, bezeichnete diesen Rückgang auf der einen Seite als enttäuschend. Im Vergleich zu anderen Theatern vor allem in Deutschland stehe man in Basel aber sehr gut da.
Von Peter erwähnte in diesem Zusammenhang die vom Bundesamt für Kultur in Auftrag gegebene Studie zu Kulturbesuchen nach Corona durch die Agentur L'Oeil du Public. Sie geht davon aus, dass 31 Prozent der Kulturkonsumentinnen und -konsumenten weniger Veranstaltungen besuchen würden.
Rechnung mit einer «schwarzen Null»
Finanziell konnte das Theater Basel seine Rechnung mit einer schwarzen Null abschliessen. Dazu war allerdings die Auflösung von Rücklagen in der Höhe von knapp 2 Millionen Franken nötig.
Als erfreulich gewertet wird, dass die Sponsoring- und Mäzenaten-Erträge um 400'000 Franken auf knapp 2 Millionen Franken anstiegen. Sorgen bereiten auf der anderen Seite die stark ansteigenden Energiekosten – von Peter sprach von plus 500'000 Franken in der laufenden Spielzeit.
Negativ auf der Einnahmeseite schlägt auch die steigende Anzahl junger Theaterbesucherinnen und -besucher zu Buche. Diese konnten von starken Verbilligungen profitieren, was rund 25'000 Mal in Anspruch genommen worden sei.
Bei den Auslastungszahlen der Spielzeit 2021/2022 gab es Überraschungen: Mit einer durchschnittlichen Auslastung von 96,7 Prozent lag die Minimal Music-Oper «Einstein on the Beach» von Philipp Glass und Robert Wilson zusammen mit Mozarts «Zauberflöte» an der Spitze der Publikumsgunst. Im Schauspiel lockten Dürrenmatts «Die Physiker» mit 88,5 Prozent Auslastung die meisten Menschen ins Theater.
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