Coronavirus – Basel-Stadt Privatspitäler der Region Basel beantragen Kurzarbeitsentschädigung

SDA

8.4.2020 - 17:09

Die Privatspitäler in der Region Basel haben als Folge der ausserordentlichen Lage wegen der Coronavirus-Pandemie Kurzarbeit beantragt. Die Zentrumsspitäler in den beiden Basel sind gegenwärtig aber noch voll ausgelastet.

Kurzarbeit ist in den grossen Zentrumskliniken der Region Basel, namentlich dem Unispital Basel und dem Kantonsspital Baselland, gegenwärtig noch kein Thema. «Wenn die Situation noch länger anhält, müssten wir dies in Betracht ziehen, allerdings nur, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gäbe», heisst es von der Medienstelle des Kantonsspitals Baselland.

Aktuell sei es noch möglich, die Mitarbeitenden einzusetzen – zum Teil in anderen Abteilungen oder für andere Aufgaben, teilt die Medienstelle des Kantonsspitals auf Anfrage mit.

Anders sieht es bei den Privatkliniken der Region Basel aus. Beim Bethesda-Spital in Basel wurde gemäss Auskunft der Medienstelle inzwischen Kurzarbeitsentschädigung beantragt. «Kurzarbeit angemeldet wurde für ausgewählte Bereiche, welche am Stärksten von der Verordnung betroffen sind», heisst es.

Wie viele Stellen es schlussendlich betreffen werde, zeige sich erst in den nächsten Tagen. Das hänge davon ab, wie viele Personen das Privatspital an andere Gesundheitseinrichtungen ausleihen könne und ob und wie lange die geplante Covid-Station im Bethesda Spital beansprucht werde. Alle Fachpersonen, die für einen medizinischen oder therapeutischen Facheinsatz gebraucht werden, würden unkompliziert zur Verfügung gestellt – viele seien auch schon seit mehreren Tagen im Einsatz.

Ähnlich präsentiert sich die Situation in anderen Privatspitälern, zum Beispiel in der auf Orthopädie und Chirurgie spezialisierten Merian Iselin Klinik in Basel oder der Hirslandenklinik Birshof in Münchenstein, die beide ebenfalls Kurzarbeit beantragt haben.

Die Auslastung in der Klinik Birshof schwanke je nach der Anzahl von Notfallbehandlungen stark, teilt die Mediensprecherin des Privatspitals auf Anfrage mit. Sie liege momentan meistens unter 20 Prozent. «Da wir noch keine Covid-19 Patienten behandeln dürfen und unsere elektiven Operationen auf Notfälle und dringliche Operationen reduziert wurden, ist dies im erwarteten Rahmen», so die Mediensprecherin.

Fachfremde Einsätze für Mitarbeitende

Auch die mit 240 Betten grösste Privatklinik der Region, das Claraspital, hat für Mitarbeitende, die sämtliche Überstunden kompensiert, Ferien bezogen haben und nicht anderweitige, auch fachfremde Einsätze leisten können, Kurzarbeit beantragt.

Das Claraspital stellt derzeit über 70 isolierte, vom normalen Betrieb abgesonderte Stationsbetten und ein Mehrfaches der heutigen Beatmungsplätze zur Verfügung. Wie stark diese in Anspruch genommen werden, sei noch nicht absehbar, teilt die Medienstelle mit. Im Moment seien im Schnitt etwa zehn isolierte Patienten auf den Covid-Stationen untergebracht sowie jeweils rund zwei Patienten auf der Intensivpflegestation.

Finanziell führe die Coronavirus-Pandemie aber zu einem substanziellen Ausfall an Erträgen, heisst es weiter. In den beiden letzten Märzwochen hatte das Spital ein Rückgang bei den stationären Eingriffen und Behandlungen von rund 35 Prozent zu verzeichnen, im ambulanten Bereich von rund 50 Prozent.

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