Gegen 120 Buschauffeure und Sympathisanten haben am Mittwochmorgen vor dem Parlament des Kantons Jura in Delsberg gegen die Ausschreibung der Buslinien im Kanton protestiert. Die Mitarbeiter der Postauto AG und der Jurassischen Eisenbahnen befürchten Lohndumping.
Betroffen von der Ausschreibung der Buslinien sind zwei Netzgebiete, die gegenwärtig von der Postauto AG und den Chemins de fer du Jura (CJ) bedient werden: Das erste umfasst die dreissig Linien der Regionen Deslsberg, Haute-Sorne, Clos du Doubs und Ajoie, das zweite acht Linien in den Freibergen.
Die jurassische Regierung hatte im Frühling 2017 beschlossen, die Linien neu auszuschreiben, weil sie nach dem Postautoskandal mit den Kosten und der Qualität des Angebots nicht mehr zufrieden war. Bis Donnerstag haben potentielle Anbieter Zeit, eine Offerte einzureichen.
Die betroffenen Busfahrer befürchten nun eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen. Sie sind besorgt, dass aus Kostengründen ein ausländisches Unternehmen den Zuschlag bekommen könnte, das mit Dumpinglöhnen aufwarten werde.
Die Gewerkschaft des Verkehrspersonals SEV und die Gewerkschaft Syndicom werfen der Regierung vor, in den Ausschreibungen «keine wirksamen Kriterien» zum Schutz des Personals verankert zu haben. Erwähnt werde lediglich der vom Bundesamt für Verkehr (BAV) festgelegte Mindestlohn von 58'300 Franken. Dieser liege rund 25 Prozent unter dem Lohnniveau im Kanton Jura.
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