Archäologie Tempel aus der Römerzeit in Lenzburg AG nachgewiesen

ga, sda

27.6.2022 - 10:29

Blick in die Vergangenheit: Die Überreste der im Boden steckenden Siedlung im Lindfeld in Lezburg AG zeichnen Dank moderner Messemethoden ab. Links im Bild sind die Überreste des Tempels aus der Römerzeit zu sehen.
Blick in die Vergangenheit: Die Überreste der im Boden steckenden Siedlung im Lindfeld in Lezburg AG zeichnen Dank moderner Messemethoden ab. Links im Bild sind die Überreste des Tempels aus der Römerzeit zu sehen.
Keystone

Die Aargauer Kantonsarchäologie hat in Lenzburg AG auf dem Lindfeld einen bislang vermuteten grossen Tempel und kleine Sakralbauten aus der Römerzeit nachgewiesen. Moderne Messmethoden ermöglichten den Nachweis.

27.6.2022 - 10:29

Seit über 100 Jahren würden auf dem Lindfeld, nur wenig ausserhalb der Altstadt von Lenzburg gelegen, immer wieder römische Funde verzeichnet, teilte das kantonale Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) am Montag mit. Aus früheren Ausgrabungen seien Gebäudegrundrisse, eine Strasse, ein Gräberfeld und ein Theater bekannt.

In den letzten zwei Jahren untersuchte die Kantonsarchäologie das zwölf Hektaren grosse Landwirtschaftsareal mit geophysikalischen Methoden. Die Messresultate zeigen nun gemäss BKS die römische Siedlung erstmals in ihrer ganzen Ausdehnung.

Heiliger Bezirk in Lenzburg

Das Tempelareal im Untergrund messe etwa 60 mal 70 Meter und entspreche damit in der Grösse ähnlichen Bauten wie in Avenches VD. Sein Aussehen bleibe weitgehend Spekulation. Zusammen mit weiteren kleinen Sakralbauten habe der Tempel zu einem heiligen Bezirk gehört. Es sei wahrscheinlich, dass in Lenzburg in römischer Zeit ein religiöses Zentrum gelegen habe.

Röntgenblick in den Boden

Geophysikalische Messungen wie Geomagnetik und Geoelektrik erlauben einen zerstörungsfreien Einblick in den Boden. Bei der Geoelektrik wird der elektrische Widerstand gemessen, bei der Geomagnetik das Erdmagnetfeld.

Dabei entsteht ein Bild der im Boden steckenden Strukturen. Beide Methoden werden in der Kantonsarchäologie seit rund drei Jahren systematisch angewendet.

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