Coronavirus BS/BL Wegen des Lockdowns weniger Stickoxid-Immissionen in beiden Basel

SDA

15.4.2020 - 15:52

Das Lufthygieneamt beider Basel verzeichnet seit Inkrafttreten der Massnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus weniger Stickoxid-Immissionen an verkehrsreichen Standorten in der Region Basel. Die Feinstaub-Immissionen haben hingegen zugenommen.

Seit Mitte März ist die Anzahl gemessener Fahrzeuge an verkehrsreichen Strassen in der Stadt – zum Beispiel der Basler Feldbergstrasse – und auf der Autobahn A2 zurückgegangen, wie das Lufthygieneamt beider Basel am Mittwoch mitteilte. Insbesondere am Wochenende würden die Verkehrszahlen deutlich sinken, was mit grosser Wahrscheinlichkeit auf die Einschränkung der Freizeitmobilität zurückzuführen sei.

Auf der A2 reduzierte sich der Verkehr gemäss Mitteilung von rund 120'000 auf etwa 70'000 Fahrzeuge pro Tag. Dies entspricht einer Abnahme von 40 Prozent. Eine Zunahme wurde hingegen bei den Lastwagen registriert. Der Anteil der LKW betrug vor dem Lockdown 6 Prozent und stieg seither auf rund 8 Prozent pro Tag.

Die generell sinkenden Verkehrszahlen haben Auswirkungen auf die Luftqualität in den beiden Basel. So wurde gemäss Mitteilung an der Messstation der Autobahn A2 im Hardwald vom 16. März bis 13. April ein Rückgang der Stickoxid-Immissionen um 37 Prozent auf 44 Mikrogramm pro Kubikmeter verzeichnet. Im Zeitraum vor dem Lockdown – also vom 16. Februar bis 15. März – hatte der durchschnittliche Tagesmittelwert noch 70 Mikrogramm pro Kubikmeter betragen.

Geringe Abnahme in der Feldbergstrasse

In Basel sei der Rückgang der Stickoxid-Immissionen an der Feldbergstrasse mit 7 Prozent weniger ausgeprägt, heisst es weiter in der Mitteilung. Vom 16. Februar bis 15. März hatte der durchschnittliche Tagesmittelwert dort 61 Mikrogramm pro Kubikmeter betragen – im Zeitraum vom 16. März bis 13. April waren es 57 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Zwar verzeichnet die Feldbergstrasse seit dem Lockdown ebenfalls weniger Verkehr und die Anzahl der Fahrzeuge reduzierte sich um rund 3000 auf 8000 pro Tag. Allerdings geht das Lufthygieneamt beider Basel davon aus, dass auch die «schlechtere Durchlüftung an der Feldbergstrasse aufgrund der dichten Bebauung» für die geringere Abnahme der Stickoxid-Belastung verantwortlich ist.

In Binningen wurde hingegen seit dem Lockdown eine leichte Zunahme der Stickoxid-Immissionen verzeichnet. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf den höheren Heizbedarf, heisst es weiter.

Bei den Feinstaub-Immissionen verzeichnete das Lufthygieneamt zudem aufgrund der Wetterlage deutlich höhere Werte als vor dem Lockdown. Der höchste Wert wurde mit 27 Mikrogramm pro Kubikmeter auf der Autobahn A2 gemessen. Vor dem Lockdown betrug der durchschnittliche Tagesmittelwert 11 Mikrogramm pro Kubikmeter.

Begründet wird diese Zunahme unter anderem damit, dass seit dem 16. März an einigen Tagen eine sogenannte Inversionslage aufgetreten sei, die den Austausch der Luftmassen einschränke und insbesondere zu höheren Feinstaub-Werten führe.

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